Montag, 28. Januar 2013

Hausbau = Gehirn


Ich habe es ja schon mehrfach im Blog zum Thema gemacht, und auch auf die Gefahr hin, dass ich vielleicht den einen oder anderen Leser langweile, ich gucke nun einmal wirklich gerne in die Liste der Suchbegriffe, mit denen man diesen Blog findet. Ab und zu liest man da auch wirklich kurioses. Sehr häufig stellt sich mir dann die Frage, warum um alles in der Welt Google zu glauben scheint, mit diesem Suchbegriff gerade diesen Blog als Ergebnis anzubieten.

Aber ich kenne ja den Google Algorithmus nicht und eigentlich bin ich auch ganz froh über diese Suchirrläufer, denn auf diese Art und Weise stoße ich manchmal auf Anfragen, für die sich ein eigener Blogbeitrag lohnen würde. Solche Begriffe speichere ich dann schon mal als Überschrift eines neuen Posts ab, nur um ihn nicht zu vergessen und um später vielleicht noch einmal darauf zurückzukommen. Inzwischen habe ich dadurch eine ganze Liste geplanter Beiträge zusammenbekommen – für Inhalte auf dieser Seite ist also noch für einige Monate gesorgt.

Um diese Liste nun nicht immer nur länger werden zu lassen, will ich mich heute mal einem dieser geplanten Themen widmen. Das heutige Thema musste im Vergleich aber auch wirklich lange auf seine Verarbeitung warten. Der Grund war, dass ich lange nicht so richtig wusste, wie ich das Thema angehen sollte. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich immer noch keine echte Idee, was der Internetsurfer mit dem Begriff „Hausbau und Gehirn“ erwartet hat, im Google zu finden.

Sucht man einmal selber nach diesem Begriff, wird man auch nicht wirklich schlauer. Meint er: „Was hat Hausbau mit Gehirn zu tun?“ Oder wird hier etwa nach einem intelligenten Haus gesucht? Vielleicht ist „Hausbau und Gehirn“ ja auch nur eine fehlgeschlagene Übersetzung von „Smart Home“? Oder meinte der Sucher doch etwas ganz anderes? Haben Hausbauer ein Gehirn, ist es das was er finden wollte? Wobei, falls man das bezweifeln sollte, dann liegt hier ja vielleicht auch schon die Antwort in der Frage. Vielleicht ist der Sucher ja auch einfach unsicher, ob es heutzutage schlau ist, einen Hausbau zu starten. Nur, warum würde man bei einer solch validen Frage mit so einem grotesken Suchbegriff ins Internet gehen?

Da uns Google leider nicht verraten wird, wer dieser Anwender mit dem Suchbegriff war (ich frage mich manchmal, ob die das vielleicht nicht doch wissen) bleibt es mir selbst überlassen, eine Interpretation für diese Frage zu finden. Und ich entscheide mich einfach mal für diese hier…

Wieviel Gehirn steckt in der Entscheidung, ein Haus zu bauen?

Mit dieser Frage kann ich etwas anfangen, denn wenn ich ehrlich bin, schlage auch ich mich schon fast seit Beginn unseres Bau-Projektes mit der Suche nach der für uns gültigen Antwort rum.

Wie geht man die Beantwortung dieser Frage nun am besten an? Ich könnte jetzt hier alle Vorzüge eines Hauses aufzählen, die so eine Art des Wohnens im Vergleich mit einer Wohnung hat. Aber damit treffe ich die Frage nicht, es wurde ja explizit nach „Hausbau“ gesucht. Also geht es dem Sucher auch irgendwie um das Bauen. Er will also ein Haus bauen und nicht etwa mieten oder gebraucht kaufen.

Das schränkt die Antwortmöglichkeiten schon etwas ein. Wir brauchen somit gar nicht darauf eingehen, dass ein Haus in den meisten Fällen mehr Platz als eine Wohnung bietet, dass man in einem Haus etwas weniger von Nachbarn behelligt wird und dass man mit einem Haus oftmals auch Zugang zu einem kleinen Stück Grünfläche oder Garten hat. All diese Vorzüge hat man in einem gemieteten Haus ja auch, wir mieten ja schon seit fast 10 Jahren Häuser und uns hat seit genau der gleichen Zeit auch kein wütender Nachbar mehr besucht, der nicht einsehen wollte, dass Eis für Caipirinha crashen um 11 Uhr abends eine durchaus normale Küchentätigkeit ist. Ich musste auch kein Haus kaufen, um einzusehen, dass ich kein Faible für Gartenarbeit habe, dafuer reichte mieten schon voellig. Da kann mir der neue Huf Haus Kalender erzählen was er will. Das chinesische Sprichwort sollte für mich jedenfalls nicht heißen „Willst Du ein ganzes Leben glücklich sein, dann schaff Dir einen Garten an“. Ersetze „Garten „ mit „Harley“, dann wird da ein Schuh draus.

Jetzt gilt es also die Frage zu beantworten, wo in der Entscheidung zwischen Haus mieten, Gebraucht kaufen oder Bauen das Gehirn eine Rolle spielt. Leichter wäre es, wenn man nur zwei Varianten vergleichen muss, aber dann wäre das ja unvollständig. Sobald es aber mehr als zwei Optionen gibt, faellt es mir immer schwer, mich festzulegen und am Ende auch noch sicher zu sein, die richtige Wahl getroffen zu haben. Rechts oder links, Schwarz oder Weiß, Huf oder Da Vinci, der eine Tiefbauer oder der andere, sowas kann ich. Aber schon bei drei Optionen wird es wild.

Nun haben wir aber nunmal drei, um wieder zu meiner bevorzugten Variante mit maximal zwei Optionen zu kommen, werde ich versuchen Paare zu bilden und diese mit der uebriggebliebenen Option vergleichen, mal sehen was da herauskommt.

Das erste Paar ist „Haus mieten“ und „Haus gebraucht kaufen“ im Vergleich zu „Haus bauen“ Wo ist jetzt hier die Gemeinsamkeit, die diese Gruppe vom „Haus bauen“ absetzt? Nun, in den meisten Faellen ist in dieser Paarung das besagte Haus bereits vorhanden, wobei beim „Haus bauen“ davon ausgegangen werden kann, daß noch auf einer grünen Wiese geplant werden darf. Und schon haben wir einen wirklich schönen Unterschied herausgearbeitet. Ganze Aufsätze könnte man hier schreiben. Wer ein Haus baut, will es wohl auch mitgestalten. Er ist vielleicht so extravagant, dass nichts, was sich kaufen oder mieten lässt, auch nur annähernd seinem Geschmack entspricht. Oder sein Traumhaus gibt es vielleicht durchaus zu mieten oder zu kaufen, aber leider nicht in der Gegend, in der er es gerne hätte. Gehen wir mal der Einfachheit davon aus, dass die Gegend feststeht, dann liegt der Vorteil beim Bauen offensichtlich darin, dass man hier wirklich etwas Eigenes schaffen kann. Soweit es die Gestaltungssatzung oder das Budget erlaubt, kann man sich richtig ausleben in der Architektur oder bei der Gestaltung der Grundrisse. Keine Kompromisse, das Haus wird am Ende genauso aussehen, wie man es sich einmal vorgestellt hat. Was für eine wunderbare Welt. (Wie gesagt, ich habe solche Nebensächlichkeiten wie Bauaufsicht und Budget einfach mal ausgeblendet)

Bleibt die Frage, ob Geschmäcker bei der Hausgestaltung eigentlich eine Leistung des Gehirns sind. Ein Geschmack bildet sich ja über Jahre, den überlegt man sich ja in der Planungsphase nicht mal eben so. Es ist dann aber sehr wohl eine Aufgabe des Gehirns, festzulegen, wie stark man den Geschmack bei der Entscheidung für oder gegen Bauen mitwirken lässt. Gewinnt das Gehirn, dann wird man wohl eher bereit sein, bei der Architektur kompromissbereit zu sein, verliert das Gehirn, dann läuft das so wie bei uns. In unserem Fall hat der Geschmack die Entscheidung für den Haustyp jedenfalls sehr stark dominiert, aus dem einzigen gebrauchten Haus, welches wir uns in der Planungszeit angeguckt haben, hätte mich meine Frau beinahe heraus geprügelt. Wenn schon das Geld in ein eigenes Haus investiert werden soll, dann nur nach eigenen Plänen. 

Geld war dann auch schon das richtige Stichwort für das nächste Paar. Denn Geld ist der große Unterschied zwischen der zweiten Gruppierung „Haus gebraucht kaufen“ und „Haus bauen“ – im Vergleich zum „Haus mieten“. Egal ob gebraucht oder neu, beides ist mit einer beträchtlichen Investition verbunden. (Es sei denn, man kauft eine Haus fuer Heimwerker)

Ist es aber wirklich so eindeutig eine Geldfrage, ob man ein Haus besitzen will oder doch nur gegen Entgelt borgt? Hier mal ein Bericht aus meiner eigenen Erfahrung. In unserer Straße hier in England war einmal ein Haus zu verkaufen, schön zu erkennen am For-Sale-Galgen.



Das Haus sah unserem Miethaus recht ähnlich, genauso groß, genauso alt, anzunehmen also, dass es preislich vergleichbar sein sollte. Der Kaufpreis war im Internet auch schnell gefunden, er klang recht hoch aber nicht utopisch. Wir leben hier schließlich im Westen Londons, Pendlergebiet – und billig gibt es hier nicht. Das kannten wir schon von der Miete, wir überweisen ja jeden Monat eine stolze Summe an unsere Landlady. Geld, das wir doch lieber in eine Mortgage (Hypothek) stecken sollten, denn dann gehört uns das Haus ja irgendwann einmal. So die bestimmt nicht falsche Grundidee und somit wurde angefangen zu rechnen.

Zum Glück gibt es in England im Internet diese Mortgage Calculator, also Seiten, die uns ausrechnen sollen, was uns der Kauf eines Hauses am Ende kosten würde. Aber wie ich es auch anstellte, mit der Summe Eigenkapital, die ich gewillt war einzusetzen, kam ich immer auf eine monatliche Belastung, die mehr als doppelt so hoch, wie meine Miete war. Niemals hätten wir uns das leisten können oder wollen. Für so ein Haus? Auf gar keinen Fall. Und auch noch ein weiteres Detail gab uns der Mortgage Rechner schonungslos bekannt. Der mit Abstand größte Teil der monatlichen Rate bestand aus Zinsen. Am Ende der Berechnung wurde ein Wert angegeben, wieviel wir nach Jahrzehnten eisernen Abzahlens inklusive Zinsen für das Haus bezahlt hätten. Der war mehr als doppelt so hoch wie der initiale Kaufpreis. Das Thema „Haus kaufen“ in England war damit erst mal erledigt.

Aber trotzdem kaufen die meisten Engländer ja doch ihre Häuser. Jedes Mal, wenn wir jemandem erzählen, daß wir mieten, fällt der fast um, das wäre doch viel zu teuer. Stimmt, die Miete ist recht ordentlich. In acht Jahren sind alleine dafür über 110.000 Pfund aus unseren Konten verschwunden. Da sind Nebenkosten oder der beliebte Council-Tax noch nicht mit eingerechnet. Rechnet sich so ein Hausbesitz am Ende vielleicht etwa doch und ich bin vorschnell aus dem Kreis der potentiellen Käufer ausgetreten? Rechnen wir also nochmal nach. Und das Ergebnis ist, hätten wir das Haus vor acht Jahren gekauft, dann hätten wir in dieser Zeit über 130.000 Pfund Zinsen an die Bank überwiesen. Immer noch kein Vorteil für den Kauf also. OK, ich muss zugeben, das Zinsniveau in England lag damals mit über sechs Prozent recht hoch. Rechnet man nun die Zinsen, Tilgung und Eigenkapital zusammen, dann hätten wir in diesen acht Jahren bereits 75% des Hauspreises ausgegeben. Leider waren die Hälfte davon aber Zinsen, vom Haus wurde also nur ein reichliches Drittel abbezahlt. Das ist nun aber wirklich frustrierend.

Wie man es auch dreht, entweder man muss eine sehr viel höhere Eigenkapitalsumme einsetzen oder man geht ganz optimistisch davon aus, daß sich der Wert des Hauses nach oben entwickelt, nur dann ist kaufen besser. Mein Problem war einfach, daß ich als zugezogener Ausländer am Anfang der sogenannten Property Ladder stehe. Diese funktioniert so, daß man sich in jungen Jahren ein eigenes Appartement zulegt, dieses zu fast 100% finanziert, man hat ja auch kein Eigenkapital. Und weil man auch kaum Geld hat, kann man hier sogar tilgungsfreie Darlehen bekommen. Nach 5 Jahren verkauft man die Wohnung mit Gewinn und hat dadurch Eigenkapital für das erste Haus. Und auch das geht nach fünf Jahren wieder auf den Markt und so geht das weiter und weiter. Das Haus wird dann am Ende vererbt und wenn die Erben so weitermachen und die Familie über Jahrhunderte existiert, dann leben die irgendwann in einem Palast. Genauso hat es wahrscheinlich auch die derzeitige Königsfamilie gemacht.

Die Rechnung ging in den vergangenen Jahren sehr häufig auf, ab und zu fallen die Hauspreise aber auch, dann jammern alle und fühlen sich auf einmal arm. Aber dann geht es ja irgendwann auch wieder aufwärts. Schade ist nur, daß sich die Einkommensentwicklung nicht an der Hauspreisentwicklung orientiert. Das Konzept Property Ladder ist ja gut und schön, leider ist inzwischen schon die erste Stufe dieser Leiter so hoch, daß sogenannte First-Time-Buyer gar nicht mehr auf die Leiter kommen.Und das war wohl auch mein Problem damals vor acht Jahren.



Betrachtet man sich aber die Grafik, dann war es schon eine gute Idee, in 2005 nicht zu kaufen. Ich hätte den Abschwung der folgenden Jahre richtig schön mitgemacht. Zusätzlich hätte ich noch alle Reparaturkosten am Haus selber tragen müssen. Und Reparaturen gab es einige, schon in meinem Jobinterview(!) wurde ich vor der miserablen Qualität englischer Häuser gewarnt. Der Warnende, ein Holländer, ließ sich da auch nicht von seiner englischen Kollegin beirren, die ihm vehement widersprechen wollte.

Als Mieter hat man es da einfacher, bei jedem noch so kleinen Problem mussten wir nur den Letting Agent anrufen und von da an ging alles seinen Gang. Nie mussten wir irgendetwas bezahlen, dann hält man es auch schonmal aus, mitten im Winter für ein paar Tage kein warmes Wasser und keine Heizung zu haben. Nachteilig war aber, dass man auf die Art und Weise der Reparatur auch keinen Einfluss hatte. Gerne hätten wir an der einen oder anderen Stelle etwas Geld ausgegeben, um das Wohnen im Haus etwas schöner und komfortabler zu machen. Aber der Besitzer war der Bestimmer, unsere Rolle beschränkte sich auf Klappe halten, Miete zahlen und zweimal im Jahr eine Inspektion erlauben, in der wir nachweisen mussten, daß wir das fremde Eigentum sorgsam behandeln. Daß die soeben erneuerte Farbe im Bad nach nur zwei Wochen wieder herunterfällt, nicht unser Problem, aber wirklich schön ist das auch nicht.

Zeit, ein Fazit zu ziehen? Es gaebe zwar noch eine dritte Gruppierung, allerdings fallen mir zu der Kombination „Haus bauen“ und „Mieten“ im Vergleich zu „Haus gebraucht kaufen“ keine Gemeinsamkeiten ein. „Haus bauen“ ist ja auch der genaue Gegensatz zum „Mieten“, welche Ueberlappungen soll es da im Vergleich zum „Gebrauchtkauf“ denn auch geben? Hören wir also hier auf und behaupten einfach folgendes:

Mit den unten aufgeführten Annahmen hat ein Hausbau sehr wohl etwas mit einem klugen Gehirn zu tun.
  • Man legt Wert darauf, das Haus von Anfang an mitzugestalten und den Grundriss zu beeinflussen. Man möchte selber entscheiden, in welcher Qualität das Haus erstellt werden und welche Ausstattung es geben soll
  • In der bevorzugten Gegend gibt es nur ein sehr mageres Angebot an Häusern in der gewünschten Form, Größe, Qualität, Ausstattung und Wertigkeit.
  • Man hat vor, das Haus oder den Garten je nach Laune und Geldbeutel in der Zukunft zu verändern oder zu verbessern
  • Man findet ein Grundstück, auf dem sich ein Haus in der gewünschten Form genehmigen lässt und das zu dem geplanten Haus passt
  • Der Zinssatz ist niedrig, das Eigenkapital ist es nicht und das Haus inklusive Grundstück wird den Wert halten, eventuell sogar wertvoller werden

So, da ist sie nun, meine Checkliste, mit der jeder für sich selber prüfen kann, ob Haus bauen und Gehirn zusammenpassen. Eine einfache schwarz oder weiss Antwort gibt es nicht, am Ende wird es immer auf  „Das hängt davon ab“  hinauslaufen – oder wie der Engländer sagt „It depends“

Zeit für einen Realitätscheck. Wenn ich mir hier schon herausnehme, eine Checkliste zu verbreiten, nach der ich prüfen würde, ob bauen klug ist, dann hat der werte Leser auch verdient, dass ich unser eigenes geplantes Haus mal nach den oben genannten Kriterien prüfe. Mir schwant nichts Gutes, aber ich lasse mich gerne mal drauf ein
  • Punkt 1: Definitiv ja, wir hatten großen Spaß daran, den Grundriss zu entwerfen und uns aus den verschiedenen Bautypen unseren Favoriten herauszusuchen. Nachdem wir uns in den Stil und die Qualität eines Huf Hauses verguckt hatten, hat uns kein anderes Haus mehr wirklich angesprochen. Sogar die Tage des Ausstattungsprotokolls haben wir in sehr guter Erinnerung, auch wenn man das Geld leider nicht so schnell verdienen kann, wie es dort ausgegeben wurde. Ein Huf Haus ist am Ende wirklich wie eine Harley, es gibt keine zwei komplett gleichen Modelle auf der Welt.
  • Punkt 2: Die Gegend stand so ziemlich als erstes fest bei unserer Reise in die Welt der Hausbauer. Es war immer ein Traum von mir, irgendwann einmal wieder in der Oberlausitz zu wohnen. Ich werde im Blog in der Zukunft etwas mehr über diesen schönen Landstrich schreiben, ein bisschen Werbung machen, diese Gegend lebt schließlich zum großen Teil vom Tourismus. Leben, wo andere Urlaub machen, klingt gut, doch leider ist eine schöne Landschaft eben nicht alles. Es ist wohl keine Übertreibung der Banken, daß diese Gegend als strukturschwach eingestuft wird. Und das spiegelt sich eben auch im Immobilienangebot wieder. Es gibt zwar durchaus moderne oder gut restaurierte Häuser, aber das Angebot ist dünn. Als Bastler oder Heimwerker hat man hier viel mehr Auswahl. Wenn man also bei der Gegend so wenig kompromissbereit ist wie wir und einen recht festgelegten Hausgeschmack hat… für den bleibt nur selber bauen
  • Punkt 3: Vor allem mit dem Blick auf den noch nicht ausgebauten Keller und den noch nicht wirklich geplanten Garten wird das neue Haus noch so einiges an Verschönerungspotential für uns vorhalten. Ich bin nun wirklich kein großer Handwerker und einen grünen Daumen habe ich erst recht nicht. Aber bisher haben wir auch immer nur gemietet, warum sollte ich denn Elan und Energie in ein Haus oder einen Garten stecken, das oder der mir nicht gehört. Für unser zukünftiges Haus bin ich jedenfalls sehr motiviert, mal sehen, wie lange es anhält. Reden wir am besten in einem Jahr nochmal darüber.
  • Punkt 4: Ja, wir haben so ein Grundstück gefunden. So ein Huf Haus stellt ja an ein Grundstück ganz besondere Anforderungen. Ein schöner Ausblick ins Grüne wäre nicht schlecht und auch das Nichtvorhandensein von Nachbarn, die einem direkt ins Schlafzimmer gucken können, ist ganz ratsam. Wenn das Ganze dann noch bezahlbar ist und am Ende sogar mit einer Baugenehmigung gekrönt wird, dann ist doch wirklich alles bestens. Es sei denn, na ja.. siehe Punkt 5
  • Punkt 5: Das liebe Geld. Zinsen für Baudarlehen sind zwar historisch niedrig, Jahre des Sparens und auch der eine oder andere glückliche Umstand haben uns auch beim Thema Eigenkapital durchaus geholfen. Und trotzdem wird unsere Baumaßnahme in diesem Kriterium nicht gut wegkommen. So positiv die Antworten bei den vier anderen Kriterien auch sind, alleine der Punkt 5 wird den normal denkenden Mensch wohl mit dem Kopf schütteln lassen. Ich will es gar nicht erst versuchen zu beschönigen, finanziell rechnet sich das Haus wohl nie. Auch wenn ich überzeugt bin, dass unser Projekt jedes Haus in der Gegend (mit der Ausnahme des anderen Huf Hauses natürlich) hinsichtlich Qualität, Ausstattung und Wertigkeit übertrifft. Auch wenn das Haus auf einem Grundstück mit unverbaubarer Sicht in die Bergwelt des Zittauer Gebirges blickt und sich dadurch sogar im Vergleich mit dem anderen Oberlausitzer Huf Haus deutlich abhebt, es wird wohl ein Wunder brauchen, sollten wir das Haus jemals auch nur annähernd zu dem Projektkosten verkaufen können. Da nützt auch der nur 5 Minuten entfernte Skilift nichts, um den mich alle Kollegen beneiden.

Bringen wir es also auf den Punkt. Bis zur Frage 4 sah es ja noch ganz gut aus, aber nach der ehrlichen Antwort zur Frage 5 kann es nur ein Fazit geben. Bei der Entscheidung, uns genau dieses Haus in genau diese Gegend zu stellen, hat das Gehirn nicht wirklich viel zu melden gehabt. Selbst wenn wir die gesparte Miete gegenrechnen, wir werden am Ende drauflegen, und das nicht zu knapp.

Aber trotzdem verzweifeln wir daran jetzt nicht. Vielleicht wäre ein anderes Haus finanziell vorteilhafter und für rein gehirngesteuerte Menschen logischer gewesen. Aber wie kann man in diese Rechnung denn das Mehr an Lebensqualität hinein rechnen? Irgendwo im Internet habe ich einmal einen Bericht eines begeisterten Bewohners gelesen, der behauptet hat, dass ihm das Leben in einem solchen Haus mindestens zehn Jahre mehr Lebenserwartung gegeben hat. Klar hat er hier übertrieben, aber diese Art der Begeisterung spielt in einem Wertgutachten eines Hauses natürlich keine Rolle. Es gibt sie ja überall, diese notorischen Neinsager, Zweifler und Bedenkenträger, auch wir durften uns schon anhören, dass wir uns an diese schöne Aussicht so schnell gewöhnen werden, dass wir am Ende kaum noch hingucken. Vielleicht haben sie ja recht und es wird in den nächsten Jahren sicher Momente geben, in denen wir uns fragen, was wir uns damals eigentlich dabei gedacht haben.

Heute aber überwiegt erst einmal die Vorfreude. Denn .. und jetzt kommt die große Nachricht dieses Beitrages … es wird definitiv ein zweites Huf Haus in der Oberlausitz geben, seit letzter Woche ist das sicher. Wir hatten wieder einmal einen dieser magischen Tage, in dem alles Gute zusammenzukommen schien. In unserem Projekt hatte es ja schon einmal einen solch magischen Tag gegeben, naemlich der bemerkenswerte Tag, an dem zeitgleich die Baugenehmigung und der deutsche Arbeitsvertrag ins Haus flatterten. Schon an diesem Tag haben wir gedacht, daß dem Projekt Hausbau jetzt kaum noch etwas im Wege stehen sollte. Aber es brauchte noch einen zweiten solch magischen Tag, der Tag an dem gleichzeitig zwei Banken eine Finanzierungszusage gegeben haben. Jetzt mal ehrlich, wer hätte ernsthaft darauf gewettet, daß wir uns am Ende sogar noch eine Finanzierung aussuchen können? Ich hätte wohl jede Finanzierung akzeptiert, so ausweglos sah die Lage aus. Alle Fakten sprachen dagegen. Eine der Banken hatte sogar extra ein Wertgutachten erstellen lassen, eine interessante Lektüre, auch wenn man darin alle Befürchtungen, die wir hinsichtlich der Wertentwicklung unseres Hauses schon selber hatten, noch einmal schwarz auf weiß lesen konnten. Und trotzdem gab es die Zusage.



Gibt es sie noch oder gibt es sie wieder, Banken die trotz der Erfahrungen aus den Krisenjahren etwas risikobereiter sind? Banken, die nicht jeden Cent eines Darlehens, um den der Beleihungswert überschritten wird, über eine zusätzliche Grundschuld gegen Oma ihr klein Häuschen absichern lassen. Oder sieht etwa die Bank in unserem Projekt vielleicht auch etwas mehr, als nur eine reine Finanzinvestition? Eher unwahrscheinlich.

Die Ausgangsfrage dieses Beitrages war ja, wo der Zusammenhang zwischen Hausbau und Gehirn wohl liegen mag. Ich bin mir nicht sicher, ob ich diesen Zusammenhang wirklich erklären konnte. Aber in einem bin ich mir sehr sicher. In den heutigen Zeiten entscheidet eine Bank für oder gegen einen Kreditantrag nicht so einfach aus dem Bauch heraus. Unsere Entscheidung, dieses Projekt überhaupt erst anzugehen, mag eine nicht bis ins letzte Detail durchdachte Aktion gewesen sein. Aber eine Bank kann sich so eine Art der Entscheidungsfindung nicht mehr leisten. Auch wenn es erste Anzeichen für ein Abklingen der Krise gibt und die Stimmung in der Wirtschaft steigt, die Zeiten, in denen Banken anstandslos jeden Kredit akzeptierten sind noch nicht zurück und werden wohl auch nie wiederkommen. Vielleicht steckt also doch etwas mehr Gehirn in unserem Bauprojekt, als wir uns selbst zugestehen. Wollen wir es hoffen.

Donnerstag, 10. Januar 2013

Neue Zeitrechnung


Ab heute gilt sie endlich, die neue Zeitrechnung. Zum erstem Mal seit fast acht Jahren hat heute morgen der entscheidende Dreh an der Armbanduhr stattgefunden und die Zeit wurde gemäss der erreichten Zeitzone umgestellt. Bisher habe ich sie immer ignoriert, die Ansage im Flugzeug für alle, die ihre Uhr gerne auf die Ortszeit einstellen wollen. Es ging es ja auch nur um eine einzige Stunde. Ich traute mir bisher immer durchaus zu, gedanklich einfach eine Stunde zur gezeigte Zeit hinzuzurechnen. Bequemlichkeit und Faulheit sind sicher die beiden wichtigsten Gründe für das Auslassen des Drehs, aber das Ganze hatte auch eine Reihe von angenehmen Nebeneffekten. Besonders im Büro, wenn nach der Addition der Stunde der Feierabend schlagartig nicht mehr so weit in der Zukunft liegt. Oder am Abend, wenn man sich beim Blick auf die englische Zeit Uhr das Recht nimmt, noch genug Platz fuer ein weiteres Bier zu haben. Kurzum, Uhren umstellen auf innereuropaeischen Reisen gab es in all den Jahren nicht, bis heute morgen. Seit diesem Morgen zeigt meine Uhr wieder die gute alte Mitteleuropaeische Zeit MEZ, nach acht Jahren GMT (Grand Master Time). GMT, so dachte ich jedenfalls immer, um dann aber belehrt zu werden, dass die englische Zeit in BBT gemessen wird. Big Ben Time, ich war mir lange nicht sicher, ob ich hier veralbert wurde, aber GMT kennt wohl keine Sommerzeit. Nun soll noch einer sagen, beim lesen meines Blogs lernt man nichts.

Der Grund fuer meinen Sinneswandel hinsichtlich Uhrenumstellung war ganz einfach. Denn heute war mein erster Arbeitstag in Deutschland mit einem neuen deutschen Arbeitsvertrag. Genaugenommen hatte der Vertrag ja schon am ersten Januar begonnen, folglich hatte ich auch pünktlich ab diesem Tag keinen Zugang mehr zu bestimmten firmeninternen Computersystemen. So ein Transfer zwischen zwei Gesellschaften des gleichen Konzerns ist aber auch wirklich eine komplexe Sache, da kommt soetwas eben manchmal vor. Und dass das Problem auch heute, nach immerhin zehn Tagen, noch nicht gelöst wurde, ist auch nur ein weiterer Beweis, wie schwierig es sein muss, dem zentralen Adressregister begreiflich zu machen, dass ich die Firma eben doch nicht verlassen habe.

Nun ist es ja bei weitem nicht so, dass ich heute zum ersten Mal das Büro des deutschen Ablegers unserer Firma besucht habe. Ich hätte sie zählen sollen, die Dienstreisen in all den Jahren zwischen London und Düsseldorf, ganz sicher käme hier eine hohe zweistellige Zahl zusammen. Und doch ist die heute gestartete Reise zweifellos etwas Besonderes. Denn noch nie in den vergangenen acht Jahren hatte es diese Art der Begruessung jemals gegeben. Willkommen im Team, so kam es schon von der freundlichen Dame am Empfang. Sogar in die Poststelle wurde ich begleitet, zwecks Foto für die elektronische Zugangskarte.

Vorbei die Zeiten, in denen ich durch die Aufschrift “Besucher“ auf einem Pappschild am Hemd als Fremdling und Eindringling gekennzeichnet wurde. Jetzt gehoerte ich also auch dazu und um die Eingliederung komplett zu machen, ging es gleich noch zwecks Schulung in die Personalabteilung. Wenige Minuten spaeter wusste ich dann endlich, wo sich im Haus die Notausgaenge und die Feuerloescher befinden, oder wo ich mich im Falle eines Feueralarms versammeln muss. Erst jetzt wurde mir richtig bewusst, wie naiv und leichtsinnig ich in den vergangenen Jahren unwissend durch das Haus gelatscht bin. Ganz sicher hätte ich mich als einziger beim Ertönen des Alarms sofort in Richtung Aufzug bewegt und mich gewundert, warum mich alle so komisch angucken. Wobei mir diese Aufzuege allerdings auch erst heute so richtig aufgefallen sind, das Haus hat ja nur drei Etagen, nicht, dass ich da jemals einen Aufzug vermisst hätte. Aber zum Glück ist ja alles nochmal gut gegangen, es hat noch kein Feuer oder Alarm während meiner zahlreichen Besuche je gegeben.

Zur Krönung des Tages gab es dann auch noch ein nagelneuen Laptop, der alte war aber auch schon fast zwei Jahre alt, das wurde also Zeit. Allerdings hatte der alte Laptop ja gerade erst eine neue Batterie bekommen, mal sehen, wie ich die inoffiziell in den deutschen PC gepflanzt bekomme. Wenn ich ehrlich bin, ich haette auch gut und gerne meinen alten Laptop behalten koennen, aber so einfach kann man eben nicht ein Anlagegut aus einer Firma in die andere mitnehmen, auch wenn beide Firmen eigentlich zum gleichen Konzern gehoeren. Die Kosten, die ich mit so einer Aktion in den dabei betroffenen Buchhaltungen verursacht hätte, würden wohl für zwei neue Notebooks reichen.

Aber es ist schon schoen, so einen neuen feinen sauberen Rechner in den Haenden zu halten, alles fuehlt sich so frisch und crisp an, keine Taste wackelt und man kann sogar alle Buchstaben erkennen. Wirklich alle, auch die, die ich nach all den Jahren schon fast vergessen hatte. Endlich gibt es sie wieder - meine geliebten deutschen Umlaute und das SZ. Wie habe ich sie doch vermisst, hatte Hohn und Spott zu ertragen, wenn ich mich mit rechtschreiblich fragwürdigen ue, oe, ae und dem vorbelastetem ss versucht habe, durch deutsche emails zu quälen. Bestimmt hätte ich mit etwas Einsatz und irgendeiner Tastenkombination die Umlaute auch an einem englischem PC finden können, aber dafür war ich doch viel zu bequem. Ich erinnere nochmal, hier schreibt jemand, der zu faul ist, im Flugzeug die Uhr umzustellen. Allerdingds dauert die Eingewoehnung noch etwas, wie man schon am Wort Eingewoehnung erkennen kann. Wo war nochmal das ö?


Deutsche Texte werden also etwas einfacher werden, wenn, ja wenn ich mich wieder schnell an die deutsche Installation von Word, Outlook oder Excel gewöhnen könnte. Dabei hatte ich doch gerade erst den Umstieg auf Office 2007 nur knapp überlebt, jetzt wirkt das Ganze in deutsch schon wieder so richtig fremd. Zum Glueck habe ich nach dem ersten Start aber schnell festgestellt, dass mir der deutsche PC mit meinem gesperrten englischem Userprofil noch viel weniger nutzt. Schnell verschwand der also in der Tasche und der englische PC bekam seine unerwartete zweite Chance.

Was ist nun noch alles neu in dieser Zeitrechnung. Es gibt durchaus auch ein paar schlechte Entwicklungen, denn seit dem ersten Januar sind Reisen nach Düsseldorf leider keine Dienstreisen mehr. Hier befindet sich ja jetzt mein Büro, mein Standort also. Und das, obwohl ich noch nichtmal einen eigenen Schreibtisch habe. Alles ließ sich aufgrund der Hektik von nur 8 Monaten Vorwarnung aber nun auch wirklich nicht organisieren. Das waere aber auch zuviel verlangt.

Das mit der Standortfrage ist leider doch etwas mehr als nur eine reine Formsache, denn mit dieser Änderung gehen seit heute Reisen nach Düsseldorf zu Lasten meiner eigenen Brieftasche. Sofort wurde die Kategorie der Hotels um gleich zwei Stufen nach unten gesetzt, mit interessanten Nebenwirkungen. Dass einfachere Hotels nicht immer eine 24h Rezeption haben, war mir bisher gar nicht so bewusst. Schlecht, wenn man diese Komponente preiswerter Unterkünfte erst dann lernt, wenn man um kurz vor 23 Uhr vor den verschlossenen Tueren des gebuchten Hotels steht und sich zu solch später Stunde dann noch auf die Suche nach einer neuen Herberge machen darf. Der dadurch leider zu akzeptierende doppelte Preis wird sich in der Steuererklaerung hoffentlich in der Rubrik Fortbildung unterbringen lassen.

Was gibt es sonst noch zu berichten von dieser neuen Zeitrechnung? Etwas Unruhe ist schon ins Haus gekommen. Silvester wollten wir ja noch abwarten, aber bereits am ersten Januar war dann Schluss mit der Stille und jetzt herrscht das Regime des Pappkartons. Später im Monat wird sich der groesste Teil unseres Hausstandes transportfaehig in diesen Kisten befinden, das ist der Plan. Die Zeit bis zur endgueltigen Abfahrt wird kürzer, noch laesst sie sich aber in Wochen messen. Bald werden es aber nur noch Tage sein, so ein klein wenig Melancholie macht sich durchaus bemerkbar.

Denn es ist schon eine Reise in eine ungewisse Zukunft. Wir verlassen ein relativ komfortables Leben und machen uns auf den Weg in ein kleines Abenteuer. Auf dem Papier mag es einfach erscheinen. Andere ziehen nach China oder irgendwohin, wo es wirklich abenteuerlich ist. Und wir kommen ja nur nach Hause. Aber trotzdem, noch nie waren wir in einer Situation wie dieser, ein Umzug ohne wirklich zu wissen, wie lange wir an unserer neuen Destination bleiben werden. Für wie lange wird diese moeblierte Ferienwohnung unser neues Zuhause sein? Wie lange werden wir auf unsere Möbel, unser eigenes Bett und die vielen anderen kleinen Dinge, die eine Wohnung zu einem Heim machen, warten müssen? Wie wird das mit den Reisen nach Düsseldorf laufen, immerhin ja auf der anderen Seite der gar nicht so kleinen Republik.

Und wann, um auch das hier anzusprechen, werden wir mal wieder Fortschritte auf der Baustelle sehen? Noch nicht einmal die Verfuellung der Baugrube scheint in den nächsten Tagen möglich zu sein, das Wetter ist zwar mild, aber leider gibt es jetzt zuviel Regen. Und mit Matsch verfuellt man Baugruben nicht, da kann ich meinem Tiefbauer ruhig einmal glauben. Nach dem Regen wird es wohl gleich wieder richtig knackig kalt. Bis zu 15 Grad minus sagt Wetter.com für die Naechte voraus. Nichts, was ich meiner Frau, die bei jeder Temperatur unterhalb der 20 Grad Marke mit dem frieren beginnt, heute schon beichten möchte. 20 Grad plu meine ich natuerlich. Lassen wir es am besten einfach herankommen, ändern können wir das Wetter ja eh nicht.

Es ist schon eine interessante Zeit, die da mit der neuen Zeitrechnung angefangen hat. Aber die alte Zeitrechnung musste irgendwann einfach einmal zu Ende gehen. So langsam, wie das Leben in den letzten Jahren hier in England vor sich her plaetscherte, konnte es auch wirklich nicht weiterlaufen. Das Leben braucht manchmal einfach einen Kick. Diese enorme Langeweile musste aufhören, auch wenn noch nicht klar ist, ob der neue Weg in die richtige Richtung führt. Letztes Wochenende haben wir uns mit deutschen Freunden in Henley getroffen, beide kommen auch aus Sachsen und zu unserer Überraschung verkuendeten auch sie den bevorstehenden Wegzug aus England. Allerdings wird es für die beiden in die entgegengesetzte Richtung gehen, die USA ist das Ziel. Wer macht es nun richtig und wer falsch? Gibt es überhaupt ein richtig oder falsch in dieser Frage? Und wann wird man eigentlich wissen, dass der eingeschlagene Weg richtig oder doch falsch war? Doch nur erst, wenn man ihn gegangen ist, oder? Also machen wir uns einfach mal auf den Weg, was bleibt uns auch anderes uebrig.

Die neue Zeitrechnung wird die Antworten sicher bringen. Mit dem Ende des letzten Jahres fand unser Abenteuer Ausland seinen Abschluss, auch wenn das für meine Frau eigentlich nicht zutrifft, ist ja Deutschland technisch gesehen weiterhin Ausland für sie. Ob sie das jemals als etwas anderes empfinden wird, ist ungewiss und vielleicht auch unwahrscheinlich. Aber auch das ist nicht sicher.
Ein tollen Start in 2013 wuensche ich dann mal.