Montag, 30. September 2013

Ja, wir leben noch

heute habe ich mit Schrecken festgestellt, daß mein letzter Blog Eintrag schon über einen Monat alt ist und daß ich, wenn ich nicht den ersten Blog Post Freien Monat feiern will, spätestens jetzt hier etwas schreiben sollte.

Es ist allerdings kein Zufall, daß sich seit dem letzten Beitrag vom 19.August hier nicht viel getan hat, denn seit ungefähr dieser Zeit leben wir im neuen Haus und somit in einer Internet Freien Zone. Und dabei ist der Antrag bei der lieben Telekom in diesen Tagen auch ein Jahr alt geworden, doch im Gegensatz zu Wasser und Strom hat es dieser Versorger bisher noch nicht ins Haus geschafft.

Nun schreibe ich hier vom Firmennetz, zu einer Tageszeit, in der man eigentlich arbeiten sollte. Ich muss mich also ganz kurz fassen, meine werten Stammleser werden verstehen, daß mir nichts schwerer fällt.


Im letzten Blog Beitrag ging es um blendend weiße Wände und pechschwarz - perfekte Balken, dieser Beitrag heute wird dann also die vorletzte Farbe des Hauses behandeln - es geht schlicht und einfach um das schlichte Grau unserer Fussböden.

Fangen wir am besten im Erdgeschoss an. Hier ist im Huf Standard Fliesenland - und so auch bei uns. Die Farbe grau hatte ich ja schon vorweggenommen, um genauer zu werden, handelt es sich um ein steingrau, welches nur Italiener Meteor Grigio nennen würden.

Schwarz, Weiß und jetzt Grau... wenn man es genau nimmt, dann habe ich bisher noch gar keine Farbe im Haus - doch genau so wollten wir es auch haben. Farbe bringen wir dann schliesslich einfach mit unserer einfachen Anwesenheit noch genug ins Haus, die Hoffnung ist, daß ein Haus gänzlich ohne Farbe immer zeitlos bleiben wird.

Doch zurück zu den Fliesen. Diese haben wir wider besseren Wissens in der Form 60/30 im Halbversatz bestellt, gerne hätten wir die wilde Verlegung mit den unterschiedlich großen Fliesen, wie in vielen Musterhäusern zu besichtigen, genommen, doch scheuten wir den Aufpreis. Unten ein Bild, wie unsere Kompromißlösung nach Plan bei uns aussehen sollte.


Doch ein klein wenig trauerte ich der anderen Verlegeart schon nach, zumal dann auch noch die Aussage des Malers kam, daß er die wilde Verlegung am schönsten findet und er sich sichtbar anstrengen musste, auch unserem Halbversatz eine gewisse Ästhetik abzugewinnen. Umso überraschender fand ich die Frage des Fliesenlegers, ob wir doch lieber unsere Fliesen in wilder Verlegung wünschen? Etwas ungläubig fragte ich zurück, ober wirklich vorhätte, die gerade gelieferten Fliesen in kleine Stücke zu zerschneiden, um bald darauf zu lernen, daß eine wilde Verlegung auch mit gleich großen Fliesen funktionieren kann. Um das Ganze auch gleich zu demonstrieren, legte der nette Herr Fliesenleger im Nachbarzimmer einfach mal ein paar aus.


Und so sind wir also doch zu unserer wilden Verlegung gekommen, ganz ohne Aufpreis. Das Leben ist nunmal ein Chaos, warum sollten dann die Fliesen eine Struktur haben? Auch wenn es bestimmt sehr ordnungsliebende Menschen gibt, denen es bei Anblick dieser Verlegung die Nägel hochrollt, wir haben bis heute diese spontane Änderung jedenfalls in keinster Weise bereut.

So, schnell weiter zur nächsten Etage.. die Mittagspause neigt sich dem Ende. Im Obergeschoß und auch auf den Treppen ist im Huf Standard Auslegware angesagt. Wir hatten in England in fast jedem Zimmer Auslegware, sogar im Bad - und somit von dieser Idee eigentlich die Nase voll. Fliesen im Schlafzimmer macht man aber auch nicht wirklich und auch die Alternative Parkett wirkte uns noch zu kühl.

Es gibt da mit Sicherheit geteilte Meinungen, doch eigentlich gefiel uns der Gedanke an einen schönen, sauberen, samtweichen Teppich, der an einem kaltem Wintermorgen als erstes unsere unterkühlten Füsse berührt, doch am besten. Und da wir ja schon im Erdgeschoss leicht zu reinigende und coole Fliesen hatten, dann durfte es oben eben doch wieder ein Teppich sein. Es darf nur nicht zu sehr nach Teppich aussehen, hier wirkte das England Syndrom dann doch immer noch nach. Also wurde ein Teppich gewählt in der bereits bewährten Nicht-Farbe Steingrau, von weitem sieht der fast wie ein wunderschön glatt polierter Betonboden aus. Unseren Mut hinsichtlich der Farbwahl bewundere ich bis heute.



 Ein wenig skeptisch war ich ja schon, doch wenn ich jetzt das fertige Resultat im Hause sehe, glaube ich doch, daß wir es ganz gut getroffen haben. Der Teppich sticht einfach in keinster Weise irgendwie ins Auge - stört nicht den freien Blick auf die Landschaft hinter den großen Fenstern. Und genau das wollten wir ja auch erreichen, farblich ist die Natur ausserhalb des Hauses der Star. 

Zur Qualität des Teppichs kann ich nur soviel sagen, Noch nie war barfuß laufen so angenehm. Ich hatte schon Bettdecken, die nicht so weich und flauschig waren, wie dieser Teppich hier. Man will am liebsten den ganzen Tag nur mit der flachen Hand über den samtigen Flaum streicheln, wenn man aber sieht, welche Schatten-Spuren man damit auf dem Teppich hinterläßt, dann unterlässt man das gleich wieder. Weich heisst eben nicht unbedingt auch praktisch, beim Staubsaugen sollte man sich schon ein gewisses Muster überlegen, damit das Ganze optisch ansprechend bleibt. Doch bei einem grauen Teppich muss man ja auch nicht so oft staubsaugen, somit geht das auch wieder in Ordnung.