Mittwoch, 18. April 2012

Schluesselfertig


Es ist jetzt gerade mal Mitte April und trotzdem hatte ich schon genausoviele Besuche auf meiner Seite wie im ganzen Maerz. Der April scheint also wieder ein neuer Rekordmonat zu werden.
Nun habe ich ja mit dem letzten Beitrag etwas nachgeholfen und den ja eigentlich nur zur Pflege meiner Einschaltquote verwendet. Das hatte sehr wohl einen Einfluss auf die Besucherzahl, aber da es bisher in diesem Monat ja noch gar keinen Beitrag zu unserem eigentlichen Bauvorhaben gab, lege ich da heute etwas nach.
Also wieder einen Zeitsprung zurueck in den Februar, kurz nach Bekanntwerden der positiven Grundstimmung beim Bauamt in Grossschoenau (siehe Beitrag "Eine Flugreise").

Inzwischen kam auch bei meinen Herren Huf Verkaeufer und Architekt diese frohe Botschaft an und erzeugte dort sofort eine rege Betriebsamkeit. Beide sahen diese Nachricht sehr positiv und vielversprechend, ich war da ja immer noch etwas zurueckhaltender. Erst, wenn wir die Baugenehmigung haben, ist das Thema doch wirklich final ausgestanden. Aber davon liessen sich beide keinesfalls beirren und legten sich richtig ins Zeug mit der weiteren Planung. Und auch ich durfte mitplanen, wenn auch nur erstmal den naechsten Termin in Wuppertal. Zur Hausplanung hatte ich meinen Senf ja schon gegeben, da halte ich mich jetzt lieber zurueck, man will die Profis ja auch mal in Ruhe arbeiten lassen.
Der Grund fuer den zu planenden Besuchstermin war das sogenannte Planungsabschlussgespraech. Der letzte Bestandteil unseres Planungsvertrages. 

Zum Glueck bat sich an, dass wir eh Ende Februar aus familiaeren Gruenden nach Deutschland mussten. Wenn auch nicht wirklich in die Naehe Wuppertals, aber trotzdem liess sich das ganz gut verbinden.
Die Flugkosten liessen sich dabei auf das Konto "Oma-Kontaktpflege" buchen und brauchten nicht auf die Hauserwerbsnebenkosten aufgeschlagen werden. So kann man diesen Hauskostenfaktor auch kuenstlich klein halten. Und weil das Konto "Oma-Kontaktpflege" ueber ein recht gutes Budget verfuegt, wurde zur Wuerdigung des Anlasses auch mal ein Mietwagen der Klasse "Show off" gewaehlt.

Bis zum Termin waren es jetzt immer noch drei Wochen. Wie fuellt man die nun am besten aus?
An den bereits von Hand gezeichneten Plaenen gab es erstmal keine weiteren Verbesserungswuensche.
Und Fragen zur Ausstattung hatte ich im Moment auch keine, also wollte ich auch den Herrn Huf Verkaeufer nicht wirklich mit Emails oder Anrufen belaestigen.
Welchem anderen Mitarbeiter der Firma Huf koennte ich in der Zwischenzeit denn am besten auf die Nerven gehen? Vielleicht noch ein weiteres Musterhaus?
Zum Glueck gibt es bei mir immer mal wieder eine Dienstreise nach Deutschland, und genau in diese drei Wochen fiel so eine. Die koennte ich herrlich zu einem solchen Besuch zweckentfremden.
Neben Wuppertal ist auch die neue Musterhaussiedlung in Koeln mit einer Stunde Fahrzeit durchaus mit einem etwas frueherem Feierabend kompatibel. Und wenn man sich ordentlich anmeldet, dann arbeiten Huf Verkaeufer auch laenger, das hatte ich ja schonmal getestet, sollte auch in Koeln gehen. 

So dachte ich jedenfalls, stand dann aber doch wieder vor einem verschlossenen Park. Auch alles schonmal dagewesen. Deswegen kein Grund zur Aufregung, und wie erwartet, auch in Koeln wurde ich mit etwas betteln in den Park hineingelassen. Diesmal von einem Mitarbeiter der Security, keine Ahnung, gegen wieviele Dienstvorschriften er damit verstossen hat. Ich konnte aber sehr glaubhaft versichern, dass im deutlich sichtbaren, hell erleuchteten Huf Haus wohl noch jemand anwesend zu sein scheint. Weil man ja auf mich wartet. Und prompt gingen im Huf Haus die Lichter aus. Herr Koelner Huf Haus Verkaeufer war dann mal auf dem Weg nach Hause.
Allerhand! Dabei war ich gerade mal 10 Minuten zu spaet. Keine Geduld, diese jungen Verkaeufer, noch nichtmal wenn ein Kunde, der es schon fast durch den Planungsvertrag geschafft hat, auf dem Weg ist. Unglaublich... den lass ich nicht zum Auto, den fang ich ab. Und das hat sogar geklappt. Gemeinsam trotteten wir also ins Musterhaus zurueck, Licht wieder an.

Das alles stellte sich dann aber doch als Missverstaendnis heraus.
Merke, wenn man sich per email fuer "morgen" im Musterhaus anmeldet, dann sollte man die email nicht nach Mitternacht losschicken. Da mein Computer sich allerdings in englischer Uhrzeit befindet, ging fuer mich das email doch vor Mitternacht raus. Somit hatten wir beide recht und damit gleich eine schoene Grundlage fuer ein kurzes Beratungsgespraech im neuesten Musterhaus der Firma gelegt.

Dieser Besuch war allerdings auch wirklich recht relevant, in Koeln steht naemlich die neueste Generation der Huf Haus "Green(R)evolution" Variante. Hier ist alles verbaut, was sich "Mann" fuer ein Haus wuenscht. Inklusive i-Pad in der Wand, damit reguliert man neben Licht, Temperatur und Jalousien auch den Radiosender in jedem Raum des Hauses. Und weil ja auch das "Green" im Namen steckt, gibt es noch die feinste Heizungs- und Stromerzeugungstechnik dazu. Hier wurde nicht darauf geachtet, dass sich diese Anlage mal amortisieren sollte. Hier wurde verbaut, was technisch geht. Das erste Plus-Energiehaus der Firma Huf. Haette man vorher bei einem Glashaus nicht fuer moeglich gehalten. Direkt neben dem Huf Haus stehen die anderen Vertreter der Kategorie Ich-Brauch-keine-Energie-Haus. Mit Schiessscharten als Fenster wird da wirklich jeglicher Waermeverlust vermieden. Huf ist schon recht stolz darauf, einen aehnlichen Standard trotz typischen Huf Stil auch erreichen zu koennen.
Nun finde ich das ja auch sehr schoen, aber wahrscheinlich wird trotzdem nicht viel von diesem Technik Schnick-Schnack in unserem Haus landen. Bei einer Erdsonden Bohrung bricht bei uns bestimmt der Bohrer ab, dem Fels sei Dank. Und fuer Photovoltaik steht mein Haus leider falsch. Eine schoene Aussicht war mir da wichtiger. Immerhin konnte ich ein paar der Details erfahren, worin sich die neueste Haus-Generation von den bereits besuchten Musterhaeusern unterscheidet. Es gibt zum Beispiel neue Innentueren und man sieht weniger Schrauben im Gebaelk. Na, das ist doch auch schon was. Bestimmt gibt es noch das eine oder andere weitere Detail, die habe ich mir dann aber leider nicht gemerkt.

Die dickeren Fenster und bessere Isolierung der Waende konnte ich leider nicht nachmessen. Aber recht eindrucksvoll war noch die Demonstration des Schallschutzes. Mal kurz das Fenster aufgemacht und schon hatte man das Gefuehl, man steht mitten auf der Autobahn Koeln - Aachen.
Falls also die Nato irgendwann im Zittauer Gebirge Tieffluege trainieren will, mir soll es recht sein. Wir werden nichts davon mitbekommen. So einen Schallschutz kann ich im Zittauer Gebirge auch gut gebrauchen. Denn "den einzigen Laerm machen bei uns die Voegel ©" - damit wirbt naemlich unser zukuenftiger Nachbar fuer seine Pension "Auf der Heide". Das Huf Haus ist also bestens vorbereitet fuer diesen unertraeglichen Vogelkrach.Danke fuer die Warnung, Herr Nachbar.

Dieser Besuch in Koeln war alsodas Highlight in diesen drei Wochen Wartezeit.

Gibt es eigentlich ein Gegenteil von Highlight? Lowlight? Oder sollte ich etwa auf ein deutsches Wort zurueckgreifen muessen? Gar nicht cool! Aber warum auch nicht, versuchen wir es mal mit "Tiefpunkt".
Das Wort brauche ich fuer die Beschreibung des Moments, als ich die erste Kostenaufstellung von Huf erhielt.
Das bin ich nicht

Zitat aus dem beiliegenden Anschreiben: "Aufgrund der extrem aufwendigen Kellergestaltung und der notwendig gewordenen Dachneigungsaenderung auf 45 Grad haben sich die Gesamtkosten um einiges gegenueber unserem ersten Gespraech erhoeht"
Und erheblich heisst in diesem Fall ein Plus von fast fuenfzehn Prozent. Und das auf eine im ersten Gespraech doch schon recht grosszuegig geschaetzte Summe. Hier zum Vergleich ein Zitat aus diesem ersten Gespraech, "Lieber plane ich etwas zuviel und dann spaeter freuen Sie sich, wenn es doch wieder etwas weniger wird". - Das war dann mal nix.

Jetzt sind Budgetueberschreitungen beim Bauen ja nichts ungewohnliches. Und wer Massiv baut, fuer den sind fuenfzehn Prozent vielleicht sogar normal? Aber, ist das nicht eines der Argumente fuer, man verzeih mir den Begriff, Fertighaeuser? OK, ich gebe ja zu, in den Katalogpreisen geht man von Standardgrundrissen und Dachwinkeln und Kellergestaltungen aus. Vielleicht gucke ich mir das doch mal etwas im Detail an, mal sehen, bei wem ich mich fuer diese Ueberraschung bedanken kann:
  • der Grundpreis stieg schonmal um ca. 30.000 Euro. Das ist bedingt durch den konstruktiven Mehraufwand aufgrund des 45 Grad Dachwinkels - Vielen Dank an Dich Liebe Gestaltungssatzung!
  • Nochmal 10.000 Euro konstruktiver Mehraufwand im Dach bedingt durch die im Wintersporterholungsort Waltersdorf zu erwartende erhoehte Schneelast - Danke Dir - Schnee!
  • Keller + 10.000 Euro - weil der jetzt eine Geschosshoehe von fast 3m bekommen hat, nur dann wird das ein echter Wohnkeller -  das muss ich wohl schlucken - den Keller wollten wir ja so
  • der Rest verteilt sich ueber viele kleinere Punkte mit Kleinzeugs wie Isolierung hier und Stuetzmauer da. Alle diese Punkte sind so zwischen 1.000 und 2.000 Euro, leider gibt es fast eine ganze A4 Seite davon. Kleinvieh macht hier richtig Mist.
Dieser Schock sass tief. Sofort wurde das Excel basierte Kalkulationschema durchgestartet und dann musste der Rotstift ran. Ich geb ja zu, bei der bisherigen Planung haben wir auf keine der Nettigkeiten verzichten wollen, jetzt habe ich fuer diese Nettigkeiten eben die Rechnung bekommen.
Das hier sind unsere Nettigkeiten:
  • der Erker: den finden wir einfach super schick, gibt es doch nur dadurch einen richtigen Essraum, 
  • das liegende Dachfenster: der zusaetzliche Lichteffekt und die gewonnene Aussicht im Obergeschoss heben das Haus einfach in die naechste Liga, 
  • die Fachwerkfassade des Kellers: der Keller guckt nun mal zur Haelfte aus dem Boden raus, was kann ich dafuer? Und soll der dann etwa wie ein Betonbunker aussehen? Nur mit einer Fachwerkfassade passt der doch zum Rest des Hauses!
  • der Schornstein fuer den spaeteren Kamin: das muss einfach sein, laesst sich sonst spaeter nur viel teurer nachruesten, ob wir nun gleich einen Kamin haben oder auch nicht. Und gleich jetzt ohne Kamin planen, das wollten wir auch nicht.   
  • die Schiebetuer zum Balkon im Erdgeschoss, die nimmt fast jeder und sieht einfach stimmiger aus
Bisher hatte der Rotstift noch nicht viel Arbeit, alle obigen Punkte bleiben. Aber irgendwie muss ich Geld einsparen. Zum Glueck gibt es noch diese Punkte hier:
  • Carport? Planen ja, aber beim bauen erstmal weglassen und damit 10.000 Euro sparen? Ist ne Idee.
  • Vielleicht ein oder zwei Glaselemente der Fachwerkfassade im Keller mit einer verputzten Wand ersetzen, das bringt doch bestimmt was?
  • Die zweite Schiebetuer im Keller, das muss vielleicht nun wirklich nicht sein. Koennten 5000 Euro wieder auf die Haben Seite kommen. Wobei, irgendeine Tuer braucht man ja dann doch. 
Wie man es auch dreht, den Preis aus dem ersten Gespraech werden wir nicht wieder erreichen. Und dabei wir hatten ja auch noch die eine oder andere Idee fuer weitere Sonderaustattungen. Zum Beispiel die Hausfarbe Grau (alles ausser Schwarz kostet Aupreis), oder das Gebaeudeautomationssystem KNX (das hat unendliches Spielpotential - kann man auch ueber i-Phone steuern - nicht, dass ich eins haette), dann natuerlich ein Kamin (soll ich mir umsonst einen Schornstein bauen?)
Was wird davon jetzt finanziell noch gehen? Oder sollte ich etwa doch anfangen, Lotto zu spielen?
Ach ja, eine Kueche brauchen wir ja auch noch.Wobei mir da auch ein Camping - Gaskocher und eine Mikrowelle plus gebrauchter Kuehlschrank erstmal reichen wuerden, trau mich aber nicht, das meiner Frau vorzuschlagen. 

In den naechsten Tagen wurde also Excel mein staendiger Begleiter.
Da wurde dann am Zinssatz der Baufinanzierung gespielt. Oder am Umrechnungskurs des britischen Pfund. Also alles Sachen, die ich so richtig gut beeinflussen kann.
Die monatliche Sparrate musste leiden, ich sag schonmal die Tanzschule und den Schwimmunterricht fuer die Kleine ab, wir muessen sparen.
In diesen Tagen fand ich es das erste mal so richtig gut, dass wir noch keine Finanzierung fuer das Haus haben. Die dadurch unvermeidbare Verzoegerung bis zum Baubeginn hat ja auch eine Verlaengerung der Ansparzeit zur positiven Folge. Klasse. Noch besser wuerde es, wenn wir erst in zehn Jahren bauen. Excel ist da eiskalt.
Auch wurden die Budgets fuer Moebel, Kueche und Lampen nochmal ueberdacht.
Irgendwie haben wir es dann tatsaechlich hinbekommen, trotz erhoehten Hauspreises (abzueglich der Einsparmoeglichkeiten) stand am Ende fast die gleiche Finanzierung, wie schon einmal mit der alten Summe ausgerecht. Wenn das mal gut geht.

Mit solch gemischten Gefuehlen ging es also wieder nach Wuppertal. Was als kroenender Abschluss der Planungsphase gedacht war, sollte es nun zum Gang nach Canossa werden? Ich muss zugeben, ich war selber gespannt, ob wir uns am Ende des Gespraechs darauf einigen wuerden, die ganze Sache lieber schnell zu vergessen oder ob es gar zu einem unterschriebenen Kaufvertrag kommt. Ich hatte bis zum Tag des Termins wirklich keine Idee, in welche Richtung es wohl tendiert.
Denn zur unerwartetet hohen Kostenaufstellung kommen ja auch noch die weiterhin ungeklaerte Finanzierungsfrage und die bei weitem noch nicht ausgestandene Schlacht um die Baugenehmigung hinzu. Nur ein Idiot wuerde unter solchen Umstaenden den Kaufvertrag unterschreiben.

Und?
Haben wir unterschrieben?
Klar, haben wir!

Bevor ihr aber Rueckschluesse auf unseren Geisteszustand zieht, noch schnell ein paar Saetze, wie es nun dazu gekommen ist.

Wir kamen also puenktlich um 11 Uhr als allererste Besucher das Musterhausparkes an. Das dekadente Mietauto, das ich mir nach Bekanntwerden der Kostenaufstellung vielleicht doch nicht haette leisten sollen, war auf dem kostenpflichtigen Parkplatz geparkt, dann noch 6 Euro Eintritt und los ging es durch den verregneten Park zum Huf Haus. Das war uebrigens das erste Mal seit Beginn unserer Haussuche, dass wir Geld fuer den Eintritt in einen solchen Park bezahlen mussten. Und das ausgerechnet am Tag der Vertragsunterzeichnung. Ist das etwa ein boeses Omen? Ab jetzt gibt es wohl nichts mehr umsonst. Na warten wir's ab.
Im Haus wurden wir schon erwartet. Alle waren da und feierlich gekleidet (ich uebertreibe).
Zuerst auf Draengen meiner Tochter ein kleiner Rundgang durchs Haus. Eine Spielecke gab es schonmal nicht, das haben wir schnell herausgefunden. Und der Spielplatz draussen ist zu nass. Wer schon einmal versucht hat, eine 5 jaehrige ohne mitgebrachtes Spielzeug fuer drei Stunden innerhalb eines Hauses zu beschaeftigen, der weiss, wir werden wohl eine lustige Zeit haben. Hoffentlich haelt die Batterie des Nintendo noch ne Weile, an den hatten wir zum Glueck gedacht, ans Batterie aufladen aber eben nicht.

Dann ging es los. Am gleichen Tisch, an dem vor nur wenigen Wochen unsere Huf Geschichte den Anfang nahm. Diesmal sass ich aber auf der anderen Seite. Das kann Zufall gewesen sein, aber vielleicht war ich dieses wirklich mal auf der Seite derer, von denen hier heute etwas erwartet wird. Letztes Mal konnte ich mich auf der gegenueberliegenden Tischseite schoen berieseln lassen, heute komm ich wohl nicht damit weg.

OK, das Wort hatte der Herr Architekt. Nach und nach wurden uns die Grundrisse erklaert. Es gab nur wenige Ueberraschungen, warum auch, wir hatten die Zeichnungen ja vor zwei Monaten gemeinsam vorbereitet und einen handgezeichneten Vorentwurf hatten wir ja schon gesehen. Im Obergeschoss gab es nun eine neue Wand an der Galerie, damit können wir leben. Und der Erker steht nur noch einen Meter aus dem Haus, nicht mehr 1,50m. Beides hatte uebrigens seinen Grund in der Dachschraege. Die Wand wurde wohl statisch notwendig, weil das Haus etwas hoeher wurde und damit mehr Windflaeche bietet. Und der Erker musste kuerzer werden, damit er nicht mit dem Dachueberhang kollidiert. Alles nicht sehr aufregend, noch blieb ja alles zweidimensional.

Aber dann ging es los. Die ersten 3D simulierten Bilder, fotorealistisch. Uns hat es fast umgehauen.
Was fuer ein geniales Haus!
Das erste mal, dass wir unser zukuenftiges Huf Haus mit seinem ungewöhnlichen Dachwinkel so richtig sehen konnten. Ich hatte ja so meine Bedenken, ob dieser Winkel nicht den typischen Huf Charakter zerstören wird. Jetzt denke ich aber, der Winkel wertet das Haus sogar auf.
Gut, es wirkt ungewoehnlich. Der erste Eindruck koennte sein, das Foto ist etwas verzerrt.
Wir werden damit wohl eher kein typisches Huf Haus haben. Es wird aber vielleicht genau deswegen ein ganz besonderes Huf Haus werden. Und dabei nicht einfach nur den Charakter der Huf Architektur behalten sondern vielleicht ganz neu interpretieren.

Der befuerchtete Effekt, dass das Haus wie eine gläserne Kathedrale wirken koennte, er blieb komplett aus. Sieht man sich den Giebel an, dann wurde das wohl damit erreicht, indem statt einem hier zwei Balken in der mittleren Hoehe des Obergeschosses geplant wurden. Normal ist da nur einer. Zusaetzlich wurde der Balken, der sich im gleichen Geschoss bei einem Art 3 Haus normalerweise in Bruestungshoehe befindet, weggelassen.
Ich finde, damit wirkt das Haus flacher und auch breiter, als es in Wirklichkeit ist. Auch der umlaufende Balkon im Erdgeschoss verhilft zu diesem Eindruck. Eine Idee zur Kostenreduktion war einmal, diesen umlaufenden Balkon etwas zu verkuerzen. Das ist nun definitiv vom Tisch, der Balkon bleibt, wie er ist, nur so wirkt der Gesamteindruck stimmig. Viel gespart haetten wir da eh nicht. Ließe man den Balkon weg, müsste dann Sicherheitsglas ins Fenster, und dann hat man fast die gleichen Kosten.

 
Hier in der Nordwest Ansicht, hier ist der Keller also unter der Erde

Sued Ost - Beim Keller sieht man schoen die geplante Fachwerkfassade. Und der umlaufende Balkon im Erdgeschoss, der bleibt auf jeden Fall. Der Carport koennte eventuell ein Budgetopfer werden.
  
Der Fachwerkfassadenkeller in seiner ganzen Pracht. Das vordere Fensterelement an der Westwand wird nun aber wohl doch eine weisse verputzte Wand werden. Das sollte dem Gesamteindruck aber nicht schaden, macht den Keller nicht nur billiger, sondern auch nutzbarer.



Man beachte das Auto


Erfreulich an den neuen Zeichnunen ist auch, dass wir an der Traufe den Dachueberstand etwas reduzieren konnten. Das wird eventuell helfen, dem Bauamt unseren guten Willen zu demonstrieren.

Es ist wirklich erstaunlich, wie echt diese Bilder wirken. Man erkennt so viele Details am Haus und sogar im Haus. Sogar unser Mietwagen wurde ins das Bild aufgenommen, auch in der richtigen Farbe. Wie konnte der Architekt denn das nur vorhersehen? Das ist ja fast schon gruselig. Zum Glueck war unser Mietwagen kein Kombi, sonst haette ich gleich noch viele andere Anfragen an seine hellseherischen Faehigkeiten gehabt und wir haetten bestimmt den Flug verpasst.

Nach dieser sehr erfreulichen Phase des Gespraeches ging es dann um die Kostenaufstellung. Musste ja kommen.
Zugegeben, man kann den erhöhten konstruktiven Aufwand erkennen.Das ist einfach eine andere Klasse von Dach. Dieser Teil des Aufpreises ist also voellig gerechtfertigt, was bleibt uns auch uebrig.
Oben bereits angesprochen wurden Punkte einer eventuellen Reduzierung, dazu gab es jetzt konkretere Werten. Aam meisten koennten wir mit einer Reduktion der Keller - Fachwerfassade sparen. Denn neben der Fenster wuerden ja auch die dazugehoerigen Jalousien wegfallen. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Das sparte schonmal ganz ordentlich. So langsam bewegte sich der Preis des Hauses wieder in die ertraegliche Region.
Die Farbe des Hauses wurde auch besprochen, Grau kostet Aufpreis, das wussten wir schon. Aber hier kam uns Herr Hufverkaeufer deutlich entgegen. Und zwar so deutlich, dass es nicht mehr deutlicher geht. Wenn ihr versteht, was ich meine?

Leider wollten wir inzwischen gar keine graue Farbe mehr. Auf einmal gefiel uns schwarz! Wir hatten ganz am Anfang ja sogar mal ueber die Farbe weiss nachgedacht, das war der Favorit meiner Frau. Ich wollte das aber auf keinen Fall, Grau wurde dann eben unser Kompromiss. Schwarz war aber immer mein Favorit. Und nun gefaellt meiner Frau das auf einmal auch! Vorbei die Zeit, als sie solche Haeuser bestenfalls fuer Dracula geeignet hielt. Ich haette es wissen muessen. Widersprich nie meiner Frau, warte ein Weile, und sie macht es von selbst. Warum der Streit vor wenigen Monaten?
Gut, also jetzt schwarz. Schade um den schoenen Diskount, den wir fuer Grau gerade bekommen haetten. Koennten wir den vielleicht fuer etwas anderes einsetzen? Das sollte gehen, sagte Herr Huf Haus Verkaeufer. Na das ist doch ein Wort! Damit rueckt ja das KNX System wieder in den Bereich des Erreichbaren.Wo soll ich unterschreiben?

Haetten wir jetzt den Vertrag unterschrieben, waeren wir wohl immer noch Idioten gewesen. Eine ungeklaerte Finanzierung laesst sich auch mit den schoensten 3D Simulationen und auch mit dem wieder etwas reduzierten Preis leider nicht wegretuschieren. Und die Standard Ruecktrittsklausel waere uns dann aufgrund der doch recht hohen Vertragstrafe doch etwas zu heikel gewesen. Aber auch hier gab es Spielraum. Kurzerhand wurde diese Klausel handschriftlich in eine Finazierungsklausel geaendert. Die sagt jetzt auf neu-deutsch. Du nix Finanzierung - wir nix Vertrag.

Und schon sah das ganze doch recht positiv aus. Falls wir diese Klausel also wirklich ziehen muessten, und ganz ausgeschlossen ist das eben leider nicht, wuerden die uns dann entstehenden Kosten wenigstens nicht gleich einen so grossen Teil unseres Eigenkapitals auffressen, dass wir fuer den Bautraum gar keine zweite Chance mehr haetten. Und da sich diese Kosten groesstenteils auf die Fertigstellung der Planung und des Bauantrages beziehen, fallen diese bei einem zweiten Anlauf ja gar nicht mehr an. Das klang sehr fair.

Ein paar kleinere Details waren noch zu besprechen, wie zum Beispiel das ganze Thema Termine.
So viel steht fest, dieses Jahr werden wir garantiert nicht einziehen, derzeit peilen wir eher Ostern 2013 an. Und solange gilt auch der heutige Preis, auch wichtig zu wissen. Um Ostern einzuziehen, muesste dieses Jahr wenigstens der Keller gebaut werden. Na da bin ich ja mal gespannt.

Das war sie also, die erste Planungsphase. Innerhalb des Huf Prozesses werden wir jetzt an die naechste Fachabteilung weitergereicht. Unser Herr Architekt begleitet uns noch auf dem Weg zur Baugenehmigung, aber beim Herrn Huf Haus Verkaeufer duerfen wir uns schonmal herzlich bedanken. Das war wirklich eine tolle und extrem problemlose Abwicklung. Auch wenn das finale Ergebnis noch nicht absehbar ist, mit dem bisher Erreichten sind wir uebergluecklich.

Zum Abschied noch ein kleines Geschenk von uns. Ich habe diesem Beitrag ja den Titel “schluesselfertig“ gegeben. Das hatte natuerlich einen Grund. Denn Sie hatten im letzten Gespraech nach der englischen Uebersetzung gesucht und wir konnten nicht helfen. "Key Ready" klang auch wirklich bloed. Also, lieber Herr Huf Haus Verkaeufer, falls Sie das hier lesen. Die richtige Ubersetzung lautet: “Turn Key Package“.
Ein richtiges Geschenk gibt es dann zum Einzug. Und da kriegen wir auch unseres noch, das haben wir nicht vergessen (ich mach nur Spass)

Und es gibt auch noch einen anderen Grund fuer den Titel dieses Beitrags. Fuer das Wort “schluesselfertig“ gibt es bei Huf eine ganz andere und voellig neue Bedeutung. Denn dort heisst das, bei Vertragsunterzeichnung ist der Schluessel fur das Haus schon fertig. Und das kann ich sogar mit einem Foto beweisen. Wenn der in einem Jahr auch wirklich in unsere Haustuer passen sollte, das waere schon recht beeindruckend. Man darf gespannt sein.


3 Kommentare:

  1. Wieder ein sehr schöner Bericht, es macht Spaß den Blog zu lesen :)
    Viel Glück bei der Finanzierung
    Michael

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  2. Und hat der Schlüssel gepasst?
    Uns wurde gestern auch einer vorgelegt :-)

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    1. Ja, er hat gepasst. Der große Moment kommt später im Blog auch vor.
      Na dann viel Spass auf Deiner Journey

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