Mittwoch, 18. Januar 2012

Die ersten Schritte - Das Bauland

Wie schon im ersten Blog erwaehnt, wir sind mit unserem Projekt bereits etwas ueber den ersten Schritt hinaus. Und weil auch die weiteste Reise immer mit dem ersten Schritt beginnt, dann soll auch meine Geschichte hier nicht die ersten Meter aussparen, auch wenn sie nun doch schon einige Monate zurueckliegen.

Wie fing es nun nochmal an? Ich weiss zwar nicht mehr ganz genau, wann, aber ich habe noch richtig bildhaft die Umgebung und die Menschen um mich herum vor Augen, als der Startschuss fiel. Ungefaehr genauso, wie mich noch an den Abend erinnere, an dem Michael Jackson starb oder als die Mauer fiel.
Nicht, dass dieser Moment auch nur ungefaehr dieselbe weltgeschichtliche Relevanz hatte. Fuer mich aber irgendwie schon... wuerde ich mich sonst so genau erinnern?
Alsowie war es denn nun? Es passierte in einem dieser Meetings in denen man etwas vom eigentlichen Thema abschweift und dann anstelle ueber das so wichtige Business Thema auf einmal ueber Grundstuecks- und Hauspreise redet. (Ja, und fuer sowas bezahlt man uns auch noch)
Und weil man mir bei dem Gespraech nicht wirklich glauben wollte, dass es in der Oberlausitz richtige Haeuser fuer unter 50.000 Eurozu kaufen gibt, dann sucht man natuerlich gleich live und mit dem Computer am Projektor auf den einschlaegigen Seiten nach Immobilienangeboten. 

Und dann findet man anstelle eines Hauses auf einmal so ein Bild hier mit der so banal klingenden Ueberschrift.. Bauland mit Panoramablick zu verkaufen. Das war es dann wohl.

Panoramablick auf die Lausche mit dem Ort Waltersdorf

Und noch dazu das ganze fuer einen Preis, den man sich durchaus leisten koennte.
Wenn, ja wenn es nicht das Problem gaebe, dass man in dieser Gegend erstmal keinen Job haette...
Kein Problem, meint mein Chef.. ich sag..echt???

OK... ab da fing eine neue Zeitrechnung an... wir schreiben also den Tag Eins nach dem ersten Gedanken an ein eigenes Haus in der alten Heimat. Und zwar ein nagelneues mit Panoramablick. Wer guckt schon auf Haeuser fuer 50.000 Euro.

Das ganze passierte letztes Jahr im Sommer ... ein paar Wochen spaeter hatte ich meine alljaehrliche Motorradausfahrt eigentlich nach Irland geplant, aber irgendwie war dann doch Deutschland interessanter. In Irland regnet es ja immer. Und eine Geburtstagsfeier der Familie in Sachsen kam da gerade recht um noch als Hauptreisegrund herzuhalten.. und los ging es mit einigen Umwegen ueber fast alle Mittelgebirge in der Mitte Deutschlands, schliesslich ist das ja ein Motorradurlaub.. in den letzten Zipfel von Deutschland.

Um dann dort im besten Dauerregen, was auf einem Motorrad mit einem Regenanzug, der schon 5 Stunden vorher laengst aufgegeben hatte, in Waltersdorf anzukommen.
Die Begruessung des Verkaeufers war... so ein Pech... bei so einem Wetter koennen Sie ja gar nichts sehen.

Wie? Man sieht wegen des Regens das Land nicht? Quatsch.
Erst Wochen spaeter wuesste ich, wie er das meinte. Weil ich habe vielleicht das Land bei dem Regen gesehen, aber nun wirklich keinen Panoramablick. Mann war das nen Regen. Nochmal schoenen Dank fuer den Kaffee.. In Irland soll in dieser Woche uebrigens die Sonne geschienen haben.

 Trotzdem hat dieser Besuch einen gewissen Eindruck hinterlassen. Jetzt galt es nur noch, meine Frau von der Idee zu ueberzeugen. Sie kommt ja wie bereits erwaehnt nicht aus Deutschland und kennt die Gegend nur von den alljaehrlichen Familienbesuchen. Also wieder ins Auto und nen paar Wochen spaeter nochmal dahin, diesmal aber der direkte Weg auf der Autobahn. Zum Glueck hat in diesen Tagen die Sonne bei strahlend blauem Himmel geschienen, bestimmt hat das sehr geholfen, meiner Frau ein Leben auf dem Land schmackhaft zu machen. Wo waeren wir heute, wenn es an dem Tag auch so geregnet haette? Gar nicht weiterdenken. Und nun wusste ich endlich, was ich bei meiner ersten Fahrt wirklich nicht gesehen habe.

Naemlich das hier

Blick nach Sueden


Blick nach Nordwesten


Blick aufs Bauland (hinter der zweiten Hecke) in Richtung Norden

Wieder zuhause, haben wir wirklich nicht lange ueberlegt, den Verkaeufer wieder angerufen (hoffentlich ist das Land noch zu haben) und zugesagt. Irgendwie hatten wir dabei aber immer noch im Hinterkopf, mit den Kauf eines Baulandes geht man ja noch keine richtige Verpflichtung ein, das koennte man ja auch wieder verkaufen. Das war aber nur die eine Seite des Hinterkopfes, die andere war schon auf dem Weg ins Moebelhaus um sich die Kueche auszusuchen. 







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