Dienstag, 28. August 2012

August

Was fuer ein Monat haette der August werden koennen! Irgendwie schien fuer diesen Monat alles zusammenzukommen. Die Olympischen Spiele, Urlaub, Hochzeit in der Familie, zwei Geburtstage inklusive mein eigener, und ein paar Termine im Zusammenhang mit dem Haus gab es auch noch. Denn am 10.August lief die Frist fuer die Erteilung der Baugenehmigung aus und auch im August haette unsere deutsche Personalabteilung den Arbeitsvertrag rausruecken sollen. Der deutsche Arbeitsvertrag, der fuer eine Finanzierung doch so grundlegend ist. Beides, die Baugenehmigung und die Finanzierungszusage stellen meine letzten noch bestehenden Huerden auf dem Weg zum eigenen Haus dar, jedenfalls glaube ich das.

Jetzt ist der August fast rum. Und was halte ich in den Haenden? Noch nichts!

Nun ist es aber auch nicht so, dass es von beiden Komponenten unseres Haustraumes noch keine deutlichen Anzeichen geben wuerde. Von der deutschen Personalabteilung gibt es eindeutige Signale, dass sich hier bald was bewegen wird. So sollte ich zum Beispiel Zeugnisse kopieren, einen aktuellen Lebenslauf anfertigen und mich auch schonmal nach einer deutschen Krankenversicherung umgucken. Das liess die Hoffnung auf eine baldige Uebersendung des Vertrages natuerlich aufkeimen und unterstuetzt wurde das auch von der grossen Zuversicht meinen Chefs, dass jetzt alle Genehmigungshuerden genommen wurden und eigentlich nur noch der Drucker im HR Buero aufwaermen muss.

Nachdem ja im November letzten Jahres klar wurde, dass sich eine Finanzierungsbestaetigung wohl erst im Spaetsommer realisieren laesst, schaue ich fast taeglich auf die Seite der Baufi24 mit den Graphiken der taeglichen Bauzinsen, und nicht nur einmal habe ich mir da gedacht, was fuer ein Glueck, dass wir im November doch keine Aussicht auf eine Finanzierung hatten. Die Zinsen sind seitdem ja nochmal um 0,7% gefallen. Aber so langsam koennte der Vertrag und die damit hoffentlich verbundene Finanzierung mal kommen, Zinsen hin oder her.

Denn auch zum Thema Baugenehmigung gibt es Neuigkeiten. Nein, ich habe keine neue Post von der Bauaufsicht erhalten, das nicht. Der letzte Brief von denen ist immer noch der mit der Mitteilung ueber die neue Frist, jetzt 10ter Oktober. Aber ich hatte in der letzten Woche ein Gespraech mit dem Verkaeufer meines Baulandes und der hat mir von einem Eintrag im Amtsblatt Grossschoenau berichtet, in dem erwaehnt wurde, dass mein Antrag auf den Bau eines Eigenheimes mit saemtlichen Ausnahmen aus der Gestaltungssatzung genehmigt wurde. Ich koennte mich heute noch schwarz aergern, dass ich vergessen habe, mir eine Kopie von dem Amtsblatt zeigen zu lassen. Und eine Online Version des Amtsblattes scheint es nicht zu geben. Weil man aber gute Nachrichten gerne glaubt, vertraue ich meinem zukuenftigen Nachbarn also hier. Warum sollte er mich auch anluegen? Wobei das Amt Grosschoenau ja nur eine der befragten Behoerden war, aber trotzdem schoen zu wissen, dass es seitens der Stadt keinen Einwand gab.

Jetzt sind die beiden oben genannten Neuigkeiten sicher Anzeichen einer gewissen positiven Entwicklung, aber schwarz auf weiss habe ich doch immer noch nichts. In der Hoffnung, dass der Monat August der letzte Monat ohne irgendeinen Bescheid ist, moechte ich heute mal ein paar Worte zur derzeitigen terminlichen Planung unseres Projektes schreiben. Bisher hatte ich im Blog ja noch nicht ueber irgendwelche Termine oder den zeitlichen Projektablauf geschrieben. Dann also heute, sozusagen als letzte Chance, bevor sich im September die Ereignisse ueberschlagen. Wir sind ja schliesslich optimistisch.

Bei der Firma Huf gibt es da so eine Art Standard - Termin Ablauf, von dem haben wir natuerlich schon einige Punkte hinter uns. Diese Ereignisse hatte ich auch schon im Blog beschrieben, zur Erinnerung nehme ich die aber nochmal auf, um insgesamt vollstaendig zu sein.

Fangen wir also nochmal ganz am Anfang an.

Am Anfang stand bei uns, so wie bei den meisten Huf Kunden auch, der Planungsvertrag. Inklusive in diesem Vertrag sind ein gemeinsamer Besuch des Bauamtes, das Treffen mit dem Architekten zwecks Besprechen der gewuenschten Grundrisse, das Anfertigen der Planungszeichungen und ein Planungsabschlussgespraech. Zu diesem Gespraech gibt es dann die schicken 3D Bilder und auch schon recht konkrete Preisangaben.
Der Zeitraum zwischen Abschluss des Planungsvertrages und dem Abschlussgespraech dauerte bei uns ziemlich genau drei Monate (November 2011 bis Februar 2012).

Wer mit diesen schoenen 3D Bildern jetzt schon zufrieden ist, der kann den ganzen Vorgang hier abbrechen, die Gebuehren fuer den Planungsvertrag bezahlen und dann spaeter mal seinen Enkeln erzaehlen, dass man beinahe mal ein Huf Haus gebaut haette. Fuer alle anderen kommt es jetzt zur Unterschrift unter dem Kaufvertrag.

Der naechste Schritt ist dann der Besuch im Werk Hartenfels zum sogenannten Ausstattungsprotokoll. Bei uns dauerte dieser Besuch 2 Tage, auf den Termin mussten wir etwas weniger als zwei Monate warten. Das haette bestimmt auch schneller gehen koennen, wir hatten aber keine Eile, denn zwischenzeitlich durften wir ja von unserem Dilemma mit der Finanzierung erfahren. Ein Einzug noch in 2012 wurde damit eh unwahrscheinlich und somit war fuer uns ein Termin im April gut genug. Hatten wir wenigstens genug Zeit, uns vorher Gedanken ueber Fliesen, Waschbecken und so zu machen. Nicht, dass wir das wirklich genutzt haben, ich sag ja auch nur, dass wir genug Zeit gehabt haetten.


In vielen anderen Bautagebuechern liest man immer wieder, wie wichtig ein Einzugstermin kurz vor Weihnachten zu sein scheint. Irgendetwas Magisches scheint in diesen Feiertagen im Zusammenhang mit dem Einzug in neue Haeuser zu liegen. Will man sich damit etwa sagen, dass man sich ein Haus zu Weihnachten geschenkt hat und somit auf jegliche anderen Geschenke an die Familienmitglieder verzichten kann? Oder vielleicht sind das ja auch nur praktische Ueberlegungen, denn wenn man eh beim Auspacken der Umzugskisten ist, dann kann man die Geschenke auch gleich mit auspacken und hat den ganzen Dreck mit dem zerknittertem Verpackungsmaterial nur einmal.

Wie auch immer, Weihnachten 2012 im neuen Haus waere schoen gewesen und auch wir hatten diesen Termin mal kurz im Auge, nach den Verzoegerungen bei der Finanzierung mussten wir aber einsehen, dass das aber eine Illusion bleiben wird. Von den Verzoegerungen bei der Baugenehmigung hatten wir da ja noch keine Ahnung. Da unser Mietvertrag hier in England eh noch bis Ende Maerz laeuft, waere mit einem Umzug noch in diesem Jahr die Zeit der doppelten Zahlungen, also Miete in England und Hypothek in Deutschland, wohl auch zu lang geworden. Dann haette sich das mit den Weihnachtsgeschenken schon aus finanziellen Gruenden erledigt. Freuen wir uns also auf ein weitere Weihnachtsansprache der Koenigin und peilen mal den April 2013 als Umzugstermin an. Natuerlich nur, wenn vorher am 21.Dezember nicht die Welt untergeht.

Klingt doch auch gut, so ein Einzug im Fruehling. Dann ist die Heizperiode fast vorbei und die Vorfreude auf die super - effiziente Erdwaermepumpe Fussbodenheizung dauert etwas laenger (ich weiss, Simone, das kann auch anders laufen, aber die Hoffnung stirbt zuletzt). Und im Fruehling ist es auch noch nicht so warm, dass man sich fuer die Entscheidung fuer ein Glashaus freiwillig in die Gummizelle einweisen lassen moechte. Der Fruehling ist doch eine schoene Jahreszeit fuer den Einzug, auf der bestimmt noch vorhandenen Baustellenmondlandschaft wird es dann bluehen und gruenen und auch sonst ist der Fruehling ja auch immer die Zeit des Neuanfangs. Und das ist unser Umzugsprojekt ja irgendwie.

Jetzt faengt aber das Rechnen an. Unser Austattungsprotokolltermin dauerte zwar nur zwei Tage, bis das ganze Dokument endlich einmal stimmte und es keine weiteren Aenderungswuensche mehr gab, vergingen aber doch glatte zwei Monate. Hatte nicht mein englischer Huf Haus Owner Group Freund schon empfohlen, dieses Protokoll so gruendlich wie moeglich zu pruefen? Dem kann ich 100% zustimmen. Ich haette mal aufschreiben sollen, wieviele Stunden wir ueber diesem 57 seitigem Dokument gesessen haben, es waren einige. Bis wir den Eindruck hatten, dass jetzt alles passt, war es auch schon Juni. Und in der Zwischenzeit hatte unser Architekt auch schon den Antrag auf Baugenehmigung eingereicht.

Und da stehen wir jetzt. Wir haben das Ausstattungsprotokoll, mit dem wir auf den Cent genau wissen, was uns das Haus inklusive all der Mehr- oder Minderausstattung kosten wird. Wir haben den Antrag zur Baugenehmigung eingereicht und warten jetzt auf einen Bescheid. Nebenbei haben wir uns auch noch um  Firmen fuer die Erdwaermebohrung oder das Dach gekuemmert, an der Umschreibung des Grundbuches gearbeitet und uns schonmal Gedanken an eine Kueche gemacht. Was man eben so machen kann, wenn man nicht genau weiss, wann es weitergeht. Den weitere Ablauf, von dem ein Teil vielleicht auch schon passiert ist, liste ich hier einfach mal auf.
  • Einplanung in Technikabteilung (2 Wochen) - das waere nach meiner Rechnung Ende Juni gewesen, sollte also schon passiert sein
  • Werkplaene - Details EG, DG, KG und Nebengebaeude (3 Wochen) - das haette im Juli stattfinden muessen. Ich habe davon aber noch nichts gehoert oder gesehen, nehme aber mal an, dass die Huf Maschinerie hier tadellos laeuft und alles noch vor den Betriebsferien Ende Juli erledigt werden konnte.
  • Ergaenzungen, Korrektur durch Meister der Abteilungen (4 Wochen) - in dieser Phase befinden wir uns dann wohl gerade. Wenn meine bisherige Rechnung stimmt, dann sollte diese Phase den ganzen August in Anspruch genommen haben. Auch hier habe ich bisher noch keinerlei Anzeichen von Huf bekommen, dass es hier zu irgendwelchen aussergewoehnlichen Erkenntnissen gekommen ist. Und keine Nachrichten sind ja vielleicht sogar gute Nachrichten, denn das wuerde bedeuten, dass sich das Haus so wie geplant auch wirklich bauen laesst. Halten wir also mal die Fuesse still.
--- Und ab hier bewegt sich ohne Finanzierungszusage und Baugenehmigung gar nichts mehr. -----

Ab jetzt wird der Plan also richtig theoretisch, denn die genannten Termine unten gehen davon aus, dass alles einfach so weiter geht und keine weiteren Verzoegerungen mehr hinzukommen. 
  • Pruefung des Ausstattungsprotokolls (1 Woche) - Mitte September
  • Endgueltige Ausfuehrungsplaene (1 Woche) - Ende September
  • Materialdisposition (4 Wochen) - Ende Oktober
  • Materialanlieferung (5 Wochen) - Ende November
  • Werksferien (schon wieder?) - bis Ende Dezember
  • Produktion (5 Wochen) - Januar 2013
  • Verladen (1 Woche) - Mitte Februar 2013
  • Aufbau und Richtarbeiten (2 Wochen) - Ende Februar 2013
  • Einbringen der Versorgungstraeger, Ausbau und Fertigstellung (16 Wochen!) - Juni 2013
Folgt man der Rechnung also, dann wird es auch im guenstigsten aller Faelle nichts mit einem Einzug Anfang April. Vielleicht wird es aber doch Mai, so wurde uns jedenfalls im Gespraech in Hartenfels in Aussicht gestellt, aber da wussten wir ja auch noch nicht, dass Baugenehmigung und Finanzierung noch laenger dauern, als damals schon befuerchtet.

Wie oben schon erwaehnt, laeuft Ende April unser Mietvertrag hier in England aus. Das macht mir aber keine grosse Sorge, den den kann man bestimmt um ein paar Monate verlaengern, es stehen in unserer Strasse genuegend Haeuser mit dem "For Rent" Schild am Strassenrand, das sollte unseren Vermieter also durchaus recht sein.

Es gibt aber noch einen anderen Termin in 2013, der sich nicht so ohne weiteres verschieben lassen wird, das Erreichen des schulpflichtigen Alters meiner Tochter. Zum Glueck scheint Sachsen den ersten Schultag einen neuen Schuljahres wieder in den September verlegt zu haben, im Vergleich zu den letzten Jahren, als dieser Termin schon Anfang August lag, ist das fuer uns natuerlich eine positive Entwicklung. Und bis zum September sollte das Haus doch nun wirklich stehen, auch mit der neuen Baugenehmigungsfrist.

Allerdings ist jeder Monat, den wir laenger in England bleiben, ein fehlender Monat, um die Deutschkenntnisse meiner Tochter zu verbessern. Wir machen da zwar schon gute Fortschritte, aber aus unserer Deutschlandreise vor zwei Wochen haben wir deutlich gesehen, dass eine Woche in Deutschland weit mehr bringt als 2 Monate Deutschunterricht hier. Nach nur einer Woche bei der Oma hat meine Kleine mit mir deutsch gesprochen, das war schon beeindruckend.

Es hilft alles nichts, auch ohne Haus sollten wir an einem Umzugstermin im Fruehling festhalten. Es muss also ein alternativer Plan her. Meine derzeit favorisierte Variante eines solchen Planes sieht so aus.

Statt eines fetten Umzugs Ende Maerz werden wir wohl nur mit "leichtem" Gepaeck nach Deutschland reisen. Das Ziel wird eine moeblierte oder Ferienwohnung in Grossschoenau oder Waltersdorf werden. Dort werden wir uns dann fuer 3 bis 4 Monate einrichten, unsere Tochter wird in dieser Zeit entweder einen deutschen Kindergarten oder eine Sprachschule besuchen. Unsere Hoffnung ist nateurlich, dass wir damit das Sprachproblem loesen.

Diese Loesung hat auch noch andere Reize. Der wohl groesste Vorteil eines solchen Ablaufs, neben der Geschichte mit der Sprache, ist, dass wir somit waehrend der Bauphase vor Ort sein koennten. Der Gedanke, dass ich das Ganze aus 1200km Entfernung erleben soll, behagte mir schon seit langem nicht.

Ist das Haus dann irgendwann einmal einzugsfertig, dann wird der "grosse" Umzug einfach nachgeholt. Entweder wird dann mit einem gemietetem Transporter nach England gefahren und der ganze Krempel abgeholt oder es wird sich eine andere Loesung finden. So richtig viele Moebel haben wir ja nicht. Kueche, Waschmaschine, Kleiderschraenke (Einbauschraenke), all das gehoert ja hier zum Haus. Unser Sofa ist ueber 10 Jahre alt, das koennte man eigentlich auch entsorgen. Und den Rest kann man schoen flach packen, ueber das spaetere Wiederzusammenbauen mache ich mir heute mal noch keine Sorgen.

Bleibt die Frage, wohin mit den Moebeln hier in England in dieser Zeit? Und auch da scheint es einfache Antworten zu geben. In jedem groesseren Ort gibt es hier sogenannte Self Storage Haeuser. Das sind also Unternehmen, die nichts anderes als Lagerflaechen unterschiedlichster Groessen anbieten. Der Englaender scheint Platzprobleme bei den hier vorherrschenden kleinen Haeusern durchaus gewohnt zu sein. Das Konzept eines Kellers ist auch nicht bekannt, also wird eben ausgelagert, entweder in die Garage oder in solche Lagerhaeuser. Das Geschaeft mit diesen Lagerflaechen scheint recht gut zu laufen, ich habe mal im Internet nach dem naehesten Anbieter gesucht, der ist zu einem grossem Teil ausverkauft. Die Preise sind aber dennoch recht akzeptabel. Fuer 10 Quadratmeter bezahlt man 40 Pfund pro Woche.

Werden 10 Quadratmeter denn reichen? Klingt ja erstmal nicht viel. Ganz grob geschaetzt entspricht das ungefaehr der Flaeche unserer Garage hier. Koennte ich dort wirklich unsere Moebel abzueglich der noch zu entsorgenden Teile dort unterbringen? Und was mache ich eigentlich mit dem ganzen Mist, der sich derzeit in unserer Garage befindet?

Die Garage unseres Hauses wurde irgendwann in den 1950ern entworfen und war fuer die damals vorhandenen Autos wohl durchaus gross genug. Einen Austin Mini oder einen Morris Minor kann man da vielleicht auch wirklich hineinbekommen. In unserer Nachbarschaft kenne ich nur eine einzige Garage, in der sich wirklich ein Auto befindet. Und das ist ein VW Polo aus den fruehen 90ern. Alle anderen benutzen ihre Garage als Abstellraum, und so auch wir. Das Auto steht dann eben davor, so wie unten im Bild zu sehen, das ein Haus in unserer Strasse zeigt.



Jetzt stellt sich aber schon die naechste Frage. Wir muessen ja nicht nur einen temporaeren Platz fuer den Zeitraum zwischen den beiden Umzuegen fuer unsere Moebel sondern eventuell auch fuer die derzeit in der Garage befindlichen Sammelobjekte finden. Und schlimmer noch, es sei denn, wir koennen alles aus der Garage wegwerfen, wir sollten auch in unserem neuen Huf Haus einen Platz dafuer einplanen. Denn eine Garage haben wir da vorerst nicht, nur einen Carport.

Gehen wir erstmal gedanklich durch, welche Sachen sich denn derzeit in der Garage befinden und somit eventuell einen neuen Platz im Huf Haus brauchen.
  • Ein Waeschetrockner. Das ist unserer und den schenken wir der Vermieterin nicht. Der passt aber wunderbar in den Huf-Heizungsraum im Keller. Dort ist ja auch der Platz fuer die Waschmaschine vorgesehen. 
  • Ein Motorrad der Marke Harley Davidson. Die hat ja schon einen Ehrenplatz im neuen Haus bekommen. Der werte Stammleser wird sich bestimmt noch an den Beitrag "Meine Ecke" erinnern. Zwischengelagert wird diese Maschine aber mit Sicherheit nicht in England. Die muss immer in meiner Naehe sein, ich muss ja sicher sein koennen, dass es ihr gut geht.Wie ich die Ueberfuehrung nach Deutschland im Winter aber anstelle, weiss ich jetzt auch noch nicht.
  • Campingaustattung, diese ist optimiert fuer Motorradreisen und somit eh extrem klein und leicht. Dafuer sollte sich ein Platz in der kleinsten Huette finden lassen.
  • Unsere Weihnachtskiste. Nachdem ich schon letztes Jahr Probleme hatte, zwischen all den Scherben genuegend Weihnachtsbaumkugeln zu finden, steht hier eventuell ein grosser Austausch an. Und Deutschland ist ja Weihnachtsland. Dort kriegt man so ein Zeug ueberall zu ansprechenden Preisen. Die Kiste wird also nach unserer Sortieraktion um einiges kleiner ausfallen. Gut, dass wir dafuer noch ein Weihnachten hier in England haben, hoffentlich nutzen wir die Chance. 
  • 3 grosse Fahrraeder und zwei Kinderfahrraeder. Wenn ich ehrlich bin, wird davon nur ein Fahrrad wirklich benutzt, naemlich meins. Und nichtmal das wirklich, wenn ich ehrlich bin. Trotzdem muessen die aber alle mit, wir haben ja gute Vorsaetze, in der neuen Heimat wieder etwas sportlicher zu werden.
  • Eine alte Stereoanlage. Die hat ihren letzten Ton vor fast zehn Jahren von sich gelassen. Also weg damit. 
  • Kisten mit Lampen aus unserem alten Haus im Elsass. Da Lampen im englischen Miethaus bereits vorhanden waren, haben diese Kistenlampen auch seit sieben Jahren kein Tageslicht mehr gesehen. Und im neuen Haus werden diese Lampen wohl auch keinen Platz mehr finden, hatten wir ja vor kurzem erst im grossen Stil neue Lampen ueber die Firma StilArt bestellt
  • Kisten voll mit Vorhaengen, auch diese mussten aus Frankreich mit nach England, damals waren die ja auch erst 2 Jahre alt. Inzwischen sind die aber 9 Jahre alt und liegen genauso lange in den Kisten wie die zuvor erwaehnten Lampen. Im Huf Haus werden die wohl auch nicht haengen. 
  • Kisten mit Schulbuechern diverser Studienjahre. Sollte man das aufheben? Vor sieben Jahren schien ich das zu glauben, inzwischen bin ich mir da nicht mehr so sicher. Aber es faellt doch so unendlich schwer, Buecher wegzuwerfen.
  • Einen Rasenmaeher. Der eignet sich zwar hervorragend fuer das bettlakengrosse Rasenstueck hier in England, aber fuer mein 1.600qm Grundstueck in Waltersdorf muss dann was richtiges her. Wobei ich mich da erstmal bei der unteren Naturschutzbehoerde erkundigen muss, ob man in einem Biotop ueberhaupt Rasen maehen darf. Vielleicht borgt mir der Nachbar ja seine Kuehe. 
  • Eine mobile Klimaanlage. Gekauft in 2006 im bisher einzigen heissen Sommer hier in England seit unserem Umzug. Seitdem steht die rum. Aber falls die Sonne das Klima in einem Huf Glashaus wirklich unertraeglich machen sollte, dann koennte die vielleicht doch nochmal einen Nutzen haben. Behalten wir diese Klimakiste also mal lieber. 
  • Kinderspielzeug, Kinderwagen, Kindersitze, Kinderbett und Kinderkleidung, alles Sachen, die wir nicht wegwerfen koennen, weil ja eventuell noch ein zweites Kind kommt. Wie wahrscheinlich das ist, auf diese Art der Diskussion will ich mich mal lieber nicht einlassen. Also muss das alles mit, soviel ist es ja nun auch nicht. 
  • Winterreifen, in England nicht ein einziges Mal benutzt. Wenn es hier schneit, dann bleibt man einfach zu Hause. Bei der Frage, warum hier niemand auf Winterreifen umruestet, als guter Deutscher weiss man ja, dass die auch ohne Schnee unter 7 Grad besser haften, habe ich viele dumme Gesichter gesehen. Die meisten hatten bisher noch gar nichts vom Konzept eines Winterreifens gehoert. Stellt sich mir nur aber die Frage, lager ich jetzt die Winterreifen oder die Sommerreifen ein? Mit welchen Reifen fahre ich am besten nach Deutschland Ende Maerz? Denn das werden ja die Reifen sein, die ich dann im Fruehling und wohl auch im Fruehsommer fahren werde. Fragen ueber Fragen!
Mehr ist nicht in der Garage. Denke ich jetzt noch alles weg, was entweder schon einen Platz im Huf Haus gefunden hat oder entsorgt werden sollte, dann bleibt wirklich nicht viel uebrig, wofuer wir in Sachsen einen Abstellraum brauchen wuerden.

Es ist zwar durchaus wahrscheinlich, dass sich in Deutschland aufgrund anderer Ess- und Trinkgewohnheiten ein ganz neuer Lagerbedarf ergibt (hier in England brauche ich zum Beispiel keinen Platz fuer einen Grill oder fuer Bierkaesten). Es kann auch gut sein, dass sich bei den Waltersdorfer Wetterverhaeltnissen neue Hobbies ergeben, die dann auch wieder einen Platzbedarf haben. Aber Skier nehmen ja nicht so viel Platz weg und ein Schlauchboot werde mich mir wohl doch nicht kaufen. (Von der Jahrhundertflut blieb Waltersdorf ja weitestgehend verschont)

Schaue ich noch einmal auf die Liste oben und rechne auch eventuellen neuen Platzbedarf hinzu, dann denke ich doch, dass wir mit unserem Plan, den Keller im neuen Haus zum groessten Teil zum Wohnkeller auszubauen, nicht falsch liegen. Neben dem Heizungsraum gibt es dort eigentlich nur noch einen weiteren Raum, der nicht zum Wohnraum befoerdert wurde. Der Raum mit dem wenig kreativen Namen "Keller".

Nutze ich also jetzt die Moeglichkeit, und stelle wieder einen weiteren Raum aus unserem Grundriss vor. Nicht mehr lange, und wir haben das erste von drei Stockwerken fast vollstaendig beschrieben.


Wie man im Bild erkennen kann, gab es fuer einen grossen Abstellraum in unserem Huf Haus keine Prioritaet. Nur 2,11m x 4,11m - groesser ist der nicht. Falls der Platz nicht reichen sollte, dann bietet der Heizungsraum eventuell noch ein paar Ausweich-Quadratmeter. Je mehr Platz man hat, um so mehr sammelt man an. Unsere Garage hier ist ein wunderbares Beispiel dafuer.


Donnerstag, 23. August 2012

Autobahnen

Jetzt haben wir schon Ende August, die Olympischen Spiele sind vorbei und so langsam kehrt die Normalitaet zurueck. Alle Medaillen sind vergeben, die Stadien waren am Ende doch noch voll, die Eroeffnungs- und Schlussveranstaltung hat meinen Bedarf an Rockkonzerten fuer die naechsten Jahre gedeckt und sogar das befuerchtete Verkehrschaos ist ausgeblieben.

Zumindest letzteres ist mit Sicherheit nicht der vorausschauenden Planung der Londoner Verkehrsbehoerden zu verdanken. Ganz in Gegenteil, diese haben ja durch eine kuenstliche Verengung der Innenstadtstrassen, mittels Einrichtung der neuen Olympiafahrstreifen, auf denen nur mit den offiziellen Olympia BMW oder Bussen gefahren werden durfte, sogar in Kauf genommen, damit ein Chaos zu provozieren. Geklappt hat das nicht.

Vielleicht hat ja die massive Werbung, es fuer den Arbeitsweg doch zu Fuss oder mit dem Fahrrad zu versuchen, etwas geholfen. Oder es haben auf einmal alle von zu Hause gearbeitet. All das hat sicher zu einer Entspannung beigetragen, aber den mit Sicherheit groessten Einfluss hatte wohl die Tatsache, dass sich viele Englaender in diesen zwei Wochen mit ihrem Jahresurlaub arrangiert haben und nicht nur der Arbeit und dem Pendelstress fernblieben, sondern auch gleich den Grossraum London vermieden und sich in den Urlaub verduennisiert haben.

So auch ich. Deshalb war es in den letzten Wochen etwas ruhig hier im Blog. Meine Motivation fuer diesen Urlaub hatte aber wirklich nichts mit einem Plan zur Vermeidung von Verkehrsproblemen zu tun. Wie sollten denn Olympische Spiele auch einen 15 Minuten Fussmarsch in irgendeiner Weise beeintraechtigen? Denn weiter habe ich es ja nicht ins Buero und dieser Fussweg kreuzt auch keine Marathon oder Strassenradrennstrecken.

Der Grund, den Urlaub trotzdem mitten in den Spielen zu starten und dabei sogar das Land zu verlassen, wurde mir ganz einfach durch die Familie vorgegeben, bei der Planung der Hochzeit wurde wohl nicht an dieses Sportfest gedacht. Man kann ja nicht an alles denken, es sei ihnen verziehen. Somit stellte sich uns also die Frage, wie man mitten in der groessten Party der Welt kostenguenstig das Land verlassen kann. Bekanntlich ist England ja Teil einer Insel und deshalb ist man bei der Landflucht immer auf fremde Hilfe angewiesen, es sei denn, man traut sich zu, den Aermelkanal schwimmend zu durchqueren.

Fliegen wurde als Option recht schnell verworfen, zu Dritt geht das ganz schoen ins Geld und wir wollten in Sachsen ja auch mobil sein ohne zusaetzlich in einen Mietwagen zu investieren. Also blieb nur selber fahren, der alte Audi wurde reanimiert und wir folgten dem Ruf der europaeischen Autobahnen.

Sehr viele Gelegenheiten, diese Strecke quer durch Europa zu fahren, wird es vielleicht bald nicht mehr geben. Wir nehmen ja stark an, dass wir in weniger als einem Jahr nicht mehr in England wohnen. Und dabei fahre ich wirklich gerne Auto, am liebsten so richtig weite Strecken. Kurzstrecken sind mir verhasst, der Spass faengt ab 500 Kilometern an. Und so richtig schoen wird es, wenn man dabeit auch noch andere Laender sieht.

Faehrt man nun von England bis in die Oberlausitz, dann hat man dazu schon reichlich Gelegenheit und man kann neben der englischen auch die franzoesische, die belgische, die niederlaendische und natuerlich die deutsche Autobahn testen. Fuenf Laender auf dem kuerzesten Weg nach Sachsen, wenn man bei dieser Entferung ueberhaupt von einem kuerzesten Weg reden kann. Zusaetzlich muss man dann auch noch ueber das Wasser kommen, das gehoert nunmal zu einer England Autoreise.

Der heutige Bericht wird also von dieser Autoreise handeln. Der erste Teil des grossen Europa Autobahn Test. 

Fangen wir also in England an. Fahren auf dieser Autobahn macht trotz des niedrigsten Tempolimits (70 Meilen pro Stunde oder 112km/h) recht viel Spass. Da noch dazu auf diesen Strassen so gut wie nie die Geschwindigkeit gemessen wird, kann man durchaus ein klein wenig schneller fahren, mindestens die Haelfte der Fahrer macht davon eifrig Gebrauch. Das bedeutet dann aber auch, dass sich die andere Haelfte ganz genau an dieses Schneckentempo haelt oder sogar um einiges darunter bleibt. Somit fuehlt man sich schon mit nur 130 km/h richtig schnell. Fuer das gleiche Ueberlegenheitsgefuehl muesste man in Deutschland schon an die 200 fahren.

Den Fahrspass erhoeht auch noch, dass man in England herrlich rechts ueberholen kann. Zugegeben, das ist  hier die einzige legale Methode, und trotzdem bleibt die Freude daran doch recht lange erhalten. Links ueberholen geht aber auch und ist manchmal kaum zu vermeiden. Denn sogar diejenigen unter den Schleichern, die mit weniger als 90 (Kilometer, nicht Meilen) auf der Autobahn fahren wollen, nehmen deshalb die langsame Spur (links) hier noch lange nicht. Nie wuerde es so einem einfallen, jemals wieder nach links zu wechseln nach einem 20 minuetigen historischem Ueberholvorgang. Manchmal wirkt die englische Autobahn wie im Rest Europas, alle fahren rechts und ueberholt wird links. Sollte Britannien jemals auf den Rechtsverkehr wechseln, auf der Autobahn braeuchten sich die meisten kaum umgewoehnen.

Baustellen gibt es in England recht wenig. Die wenigen, die ich kenne, sind dafuer aber gleich richtig gross und mindestens 10km lang. So eine Baustelle existiert dann meist fuer Jahre und wenn die doch mal fertig sind, dann gibt es danach auch mindestens ein neues Autobahnkreuz vom Feinsten. In so einer Baustelle ist dann natuerlich Schluss mit dem Rasen, die Geschwindigkeit wird heruntergeregelt und mit einer recht kreativen Methode wird erreicht, dass sich die Fahrer auch daran halten. Am Anfang und am Ende der Baustelle stehen Kameras, die das Nummernschild nebst Uhrzeit festhalten und irgendwann spaeter ermittelt ein Computer damit ganz einfach die Durchschnittsgeschwindigkeit. Ganz schoen clever. Bei einer 10km Baustelle koennte man also 9km richtig Gas geben und dann 1km schleichen. Und trotzdem wird es keine Probleme geben, alles nur eine Frage der Mathematik.

Fuer die Gluecklichen unter Euch, die England auf einem Motorrad bereisen, wird es aber auch so keine Probleme geben, denn die Kameras filmen nur von vorne. Ganz im Gegensatz zu den stationaeren Blitzern in den Staedten, denn die knipsen Dich von hinten und da haben sogar die meisten Motorraeder Nummernschilder. Es sei denn, man klappt die weg, alles schon gesehen im doch so ordentlichen und zivilisierten England.

Fahrer eines PKW mit deutschen Nummernschildern sollten mit etwas Mut mal ein kleines Experiment versuchen. Denn laut meiner Erfahrung koennen die englischen Computer den Schriftsatz der deutschen Nummernschilder nicht lesen. Ein I wird da zur 1 - ein B zur 8 - eine 7 zum Z. Das weiss ich, weil es in den Parkhaeusern ähnliche Kameras zur Nummernschilderkennung gibt. Und die versagen bei meinem Auto, welches trotz sieben Jahren England immer noch mit deutschen Nummernschildern rumfaehrt, total. Was im Umkehrschluss dann leider bedeutet, dass der Parkhauscomputer nie weiss, dass ich schon im Voraus bezahlt habe. Auf der Autobahn getestet habe ich das aber noch nicht. Meistens sind in diesen Baustellenabschnitten aber eh genug Autos unterwegs, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit nur ein theoretischer Wert bleibt. Und auf dem Weg von Berkshire nach Dover gibt es so eine Baustelle ja derzeit eh nicht. 200km ohne Baustelle, wunderbar.



Fahren auf englischen Autobahnen ist also durchaus recht angenehm, die Reisegeschwindigkeit ist schnell genug, fast alles ist dreispurig, es wird so gut wie nie gedraengelt, es gibt wenig Baustellen und somit ausserhalb von Stosszeiten auch so gut wie keine Staus. Der Autobahnring M25 rund um London wird hier zwar spassig als der groesste Parkplatz Europas bezeichnet, aber nach meiner Erfahrung kommt man meistens auch dort recht gut durch. Schade, dass keine der britischen Autobahnen ins Ausland fuehrt, ich haette gerne mal gesehen, wie so ein Spurwechsel dann organisiert werden muesste. Aber fuer so eine Erfahrung muss ich wohl irgendwann mal bis nach Afrika fahren.

In Dover angelangt stellt sich eine der wichtigsten Frage der Reise: Tunnel oder Faehre. Genaugenommen hat man sich diese Frage natuerlich schon Wochen vorher gestellt, denn die meisten werden das ja im Voraus gebucht haben.

In englischen Reisemagazinen ist diese Frage sehr beliebt in Interviews mit Fernreisenden, die meisten nennen hier die Faehre als Favorit. Ich dagegen mag den Tunnel aber lieber. Wobei man vielleicht erstmal kurz diesen Tunnel beschreiben muss. Denn wer sich hier sowas wie den Mont Blanc Tunnel vorstellt, der liegt richtig daneben, hier kann man nicht so einfach selbst durchfahren, sondern man faehrt mit seinem Auto seitlich in einen Gueterzug ein, stellt sein Fahrzeug irgendwann ab und zieht die Handbremse. Und bleibt im Auto sitzen! Wer will, kann auch aussteigen und rumlaufen, alles komplett ungefaehrlich. Denn anders als bei den eventuell bekannten Autoreisezuegen sind das hier geschlossene Container. Viel mit Rumlaufen ist aber eh nicht, die Reise dauert ja nur 30 Minuten und zu sehen gibt es eh nichts. Es gibt zwar ein paar verrusste Fenster, aber im Tunnel wurde die Beleuchtung komplett gespart, zappenduster ist es da, die Ueber- (Unter-) Fahrt verlaeuft also recht ereignislos.



Im Vergleich dazu ist eine Faehre natuerlich ein richtiges Erlebnis. Wer die zusaetzlichen 60 Minuten vertragen kann und dabei gerne durch Duty Free Shops laeuft, oder sich daran erfreut, mit anderen Fahrgaesten um die besten Plaetze in der Kantine zu kaempfen, dem sei die Faehre auch durchaus empfohlen. Auf diese Weise kann man sich auch schoen von den englischen Kreidefelsen verabschieden und einen letzten Blick auf die Festung von Dover werfen. Billiger als der Tunnel ist so eine Faehre auch meistens, wenn man guetig darueber hinwegsieht, dass man gerade 50 Euro in irgendwelches Perfuem oder Kinderspielzeug gesteckt hat. Weiterhin bietet die Faehre auch die letzte Chance zu einem richtigen englischen Fruehstueck oder den besonders nahrhaften Fish und Chips, bevor man in Frankreich anlegt und dort dann fuer Wochen wohl nichts richtiges zum Essen bekommt.

Wo wir auch schon bei zweiten Land des grossen Autobahntestes waeren. Frankreich ist Autobahn-Paradies. Die Strecken sind gaehnend leer, es sei denn man verirrt sich in die Naehe von Paris oder in den Sueden des Landes mitten im August. Die Reisegeschwindigkeit von legalen 130 km/h ist mehr als ausreichend und richtig angenehm, kaum zu glauben, wenn man in Deutschland wohnt. Gedraengelt wird so gut wie gar nicht, und wenn, dann sind das meistens Autos mit fremden Nummernschildern. Alles koennte so schoen sein und Frankreich wuerde meinen Test mit Abstand gewinnen, wenn nicht diese verdammte Autobahngebuehr waere. Auf einmal wird klar, warum die Strassen so leer sind, denn so grosszuegig, wie sich der Staat hier bei den Autofahrern bedient, das schmerzt schon ordentlich. Ich habe es zwar nie genau nachgerechnet, glaube aber, dass hier fast noch einmal die Kosten des Benzins fuer die sogenannte Peage hinzugerechnet werden muessen.

Ignoriert man aber diese Kosten, dann ist Autobahnfahren in Frankreich einfach nur entspannend. Man kommt sehr gut und stressfrei voran. Sollte es doch einmal ein anderes Auto geben, welches ueberholt werden moechte, dann kann man sich dafuer auch gerne 5 Kilometer Zeit lassen, den nachfolgenden Verkehr stoert das meistens wenig. Noch nie hat mich einer mittels Blinker, Lichthupe oder dichtem Auffahren von seinen Ueberholabsichten ueberzeugen wollen. Und sogar gegen die Gefahr, dass das Ganze irgendwann etwas lanweilig werden koennte, hat sich das Verkehrsministerium etwas einfallen lassen. Wohl wissend, dass es zumindest im Norden des Landes keine aussergewoehnlichen landschaftlichen Highlights gibt, wurden hier bunte Skulpturen an den Seiten der Fahrbahnen angebracht, das erfreut das Auge und haelt wach. In schoenen halluzinoesen Farben liegen oder stehen da Kegel, Zylinder, Kugeln oder Wuerfel und auch noch andere geometrische Koerper, deren Namen ich leider nicht mehr kenne. Meine Schulzeit ist ja auch schon ein paar Jahre her.


Auf unserem Weg nach Sachsen kommt Frankreich leider nur recht kurz vor. Auf dem Stueck von Calais nach Belgien kommt dabei auch ohne Skulpturen nicht viel Langeweile auf, zu schnell ist dieses Teilstueck schon wieder vorbei. Zumindestens auf den ersten Kilometern sind die meisten anderen Autos fast alles alte Bekannte, Autos, LKW oder Busse, die man schon auf der Faehre gesehen hat. Und als besonderen Service gibt es diese 50km sogar ganz umsonst, Frankreich verzichtet hier auf eine Gebuehr - na wenn das nichts ist.

Umsonst ist die Autobahn in England uebrigens auch, wenn man von ein paar Bruecken und einem Teilstueck der M6 in der Naehe von Birmingham absieht. Und so geht es auch in Belgien weiter. Leider mit 120km/h wieder etwas langsamer. Und diese 120 sollte man auch wirklich einhalten, denn im Gegensatz zu Frankreich, wo zwar auch auch gemessen wird, aber Radaranlagen rechtzeitig angekuendigt und dann auch in wenig getarnten grossen Kaesten untergebracht sind, wird hier ohne Warnung aus kleinen Kisten von hinten fotografiert. Und das nicht zu wenig. Am besten also, man haelt sich an die Fahrweise der Einheimischen. Diese sollten ja wissen, wo diese Anlagen stehen.

Wobei es keine einfache Aufgabe ist, an so einem Belgier dranzubleiben, denn gelinde gesagt herrscht dort ein recht sportlicher Fahrstil. Die 120 km/h werden wirklich nur als freundliche Empfehlung empfunden, die meisten Belgier legen da ordentlich was drauf. Und dabei wird auch noch so dicht aufgefahren, als gebe es kein Morgen. Dass man im Rueckspiegel das Nummernschild des Hintermannes nicht sehen kann, das kann schonmal vorkommen. In Belgien sieht man meistens nicht einmal die Scheinwerfer, so dicht haengen die sich in den Windschatten.

Als Ersatz gibt es Scheinwerfer anderer Art zu sehen. diese haengen hier zu tausenden ueber der Strasse. Ist Belgien wirklich das einzige Land der Welt, dass seine Autonbahnen komplett beleuchtet? Ich habe das einmal irgendwo so gelesen, das soll am grossen Nachtstromueberschuss der belgischen Atomkraftwerke liegen. Statt diese unwirtschaftlich nachts herunterzuregeln wurde viel lieber nach einer Moeglichkeit gesucht, wie man den ungeliebten Strom irgendwie entsorgt, und da werden die Autobahnen eben taghell angestrahlt. Was haette man auch sonst damit machen sollen, so viele Elektroautos haengen ja nachts nun auch noch nicht am Netz.



Ansonsten kann ich ueber Belgien wirklich nicht viel schreiben. Staedte wie Bruegge oder Bruessel sollen ja sehr schoen sein und irgendwann gucke ich mir die auch bestimmt mal an. Vielleicht schaffen wir das ja noch, bevor uns die Anreise aus Sachsen dafuer zu weit wird. Derzeit ist Belgien fuer uns ein reines Transitland. Nur ein einziges Mal mussten wir aufgrund einer Notdurft an einer Raststelle anhalten, zum Glueck brauchten wir nur eine Toilette, denn beim Betreten des Restaurants waere uns eh jeder Appetit vergangen. Und auch die Toiletten waren eine Zumutung. Wenigstens haben die nichts gekostet. Ob wir hier nur ein schlechtes Beispiel gefunden und einfach Pech gehabt haben, kann ich aufgrund fehlender weiterer Erfahrungen nicht sagen.

Mit den kostenlosen Toiletten ist es im naechsten Land dann auch vorbei. Wir naehern uns eben Deutschland. In Holland wird aber noch auf die schoene altmodische Art und Weise abkassiert, mittels Untertasse und streng guckendem Personal. Diese vollautomatischen SaniFair Pinkelautomaten gibt es hier noch nicht. Bezahlen fuer saubere Toiletten ist eigentlich auch kein Problem, es sei denn, man hat keine Euromuenzen. Weil man ja gerade erst aus England gekommen ist, in den 50 Kilometern Frankreich keine Pause brauchte, die Raststaetten Belgiens unbedingt vermeiden wollte, dann kann das schonmal vorkommen.

Ansonsten ist das Thema Autobahnen in den Niederlanden wenig aufregend. Es gibt einfach nichts besonderes darueber zu berichten. Noch nichtmal ueber einen nennenswert hoeheren Anteil an Wohnwagen koennte ich hier schreiben. Auch die Fahrweise der Niederlaender unterscheidet sich wenig von denen der Belgier, beide moegen es nicht, wenn man sie auf ihrer freien Fahrt irgendwie behindert.

Etwas fiel uns dann aber doch auf, denn bei der letzten Tour durften wir aus familiaeren Gruenden etwas weiter ins Land fahren. Kurz vor Den Haag gibt es diese wunderschoene vierspurige Autobahn, da wir aber am spaeteren Abend ausserhalb der Hauptverkehrszeiten dort entlangfuhren, blieb uns die aeussere linke Spur versperrt. Unmissverstaendlich wurde uns mittels Lichtzeichen zu Verstehen gegeben, dass es sich derzeit nur um eine dreispurige Autobahn handelt. Wahrscheinlich will man den Asphalt der vierten Spur in den Nebenzeiten schonen, eine andere Erklaerung habe ich nicht. Ob es kostenguenstiger gewesen waere, auch nachts diese vierte Spur befahren zu lassen und dafuer diese teuren Fahrspur-Regelungs-Licht-Signal-Anlage zu sparen, das muesste man mal durchrechnen. Solche Signalbruecken kosten ja auch ordentlich, es gibt ja fast alle 200 Meter eine davon.

Oder aber ich unterschaetze die Hollaender hier ein wenig und rechne nicht mit der vorausschauenden Planung in diesem Land. Denn vielleicht kommen die Olympischen Spiele ja mal nach Holland und dann kann man mittels dieser Anlage ganz einfach dem Vorbild Englands folgend auch eine olympische Fahrspur einrichten und zwar ohne dafuer unzaehlige olympische Ringe auf die Strassen zu malen. Das waere dann aber ganz schoen clever.

So denken wir und ueberqueren die Grenze nach Deutschland. Fast am Ziel, koennte man denken. Leider befinden wir uns aber erst an der aeussersten westlichen Grenze des Landes und muessen noch weiter bis an die aeusserste oestliche Grenze. Das sind immerhin 700km und damit mehr als die gesamte Strecke von hier bis nach Hause im Westen Londons. Wer haette gedacht, dass wir, obwohl wir schon in Deutschland und damit im Zielland der Reise sind, immer noch nicht einmal die Haelfte der Fahrt geschafft haben. Ist Deutschland zu breit oder ist England zu nah?

Aber das soll uns ja egal sein, schliesslich sind wir jetzt im Land der unbegrenzten Geschwindigkeit, den Erfindern der Autobahn. Ab hier sollte es doch einfach sein. Fuss aufs Gas und in die neue alte Heimat fliegen. Ueber den Benzinverbrauch regen wir uns schon lange nicht mehr auf, wir haben ja auf der bisherigen Strecke schoen oekonomisch das Gaspedal gestreichelt.

Wir Deutschen lieben unsere Autobahnen, stimmts? Wir lieben sie so sehr, dass wir sie pflegen und hegen und das auch, wenn eigentlich gar nichts daran verbessert werden muesste. Und zum Zweck dieser Dauerpflege richten wir auf unseren Autobahnen trotz Sommerferienreisezeit eine unendlich lange Reihe von Baustellen ein. Wer kennt nicht dieses schoene Gefuehl, nach dem Ende einer Baustelle wieder entspannt zu beschleunigen, schoen, dass die Strassenaemter uns dieses Gefuehl gerne mehrfach zukommen lassen moechten und dann auch gleich 4 bis 5 Baustellen a 3 km Laenge auf nur 50 Kilometer reihen. Wir haben mitgezaehlt. Das Schild "Baustelle" wird wohl das erste sein, was meine Tochter frei nachzeichnen kann. Ganz besonders schoen sind dann solche Baustellen, auf denen sich auf der gesamten Laenge nur eine Schaufel und eine Schubkarre befindet. Da haengt man doch gerne 30 Minuten an unsere kurze Ausfahrt dran.



Ich bin Staus wirklich nicht mehr gewohnt. Der taegliche Arbeitsweg ist, wie schon oben beschrieben, leicht zu Fuss und damit staufrei zurueckzulegen. Laengere Fahrten innerhalb des Landes werden fast nur ausserhalb der Hauptverkehrszeiten erledigt. Wenn ich morgens meine Kollegen ueber den Verkehr in London oder im Grossraum Duesseldorf jammern hoere, dann klingt das fuer mich, als reden die ueber Probleme aus laengst vergangenen Zeiten. Denn auch ich bin vor vielen Jahren mal ein Wochenendpendler gewesen und auch fuer mich waren die Staunachrichten im Radio interessanter als der Wetterbericht.

Zumindest letzte Woche konnte mich so ein Stau nicht wirklich aufregen, wir hatten genug Zeit fuer die Fahrt zur Familienfeier eingeplant und irgendwann ist der Stau ja auch mal vorbei. Was aber, wenn man so eine Erfahrung in Zukunft gleich mehrfach im Monat hat? Vielleicht auch noch im Anschluss an einen anstrengenden Arbeitstag auf dem Weg nach Hause?

Genauso koennte es kommen in einem Jahr. Auch wenn ich mir das jetzt so schoen ausmale mit meiner Heimarbeit. Mindestens einmal im Monat, wenn nicht doch oefter, werde ich mich doch auf den Weg ins Buero in die Naehe von Duesseldorf machen muessen. Und das sind immerhin 680 Kilometer - einfach, also nicht viel weniger als die innerdeutsche Entfernung, die wir in der letzten Woche gefahren sind.

Ich glaube, ich gucke mal, wie das Angebot der Bahn da so ist. 

Freitag, 3. August 2012

HOG

es is jetzt fast genau zwei Monate her, seit ich im Beitrag "Meine Ecke" die Reise durch den Grundriss unseres Hauses begonnen habe. Richtig weit bin ich bisher nicht gekommen, denn eigentlich habe ich wirklich nur zwei Raeume des Wohnkellers besprochen.

Nicht dass ich hier wirklich in Eile bin, wie schon Ende Mai geschrieben, es wird nicht viel passieren auf der "Baustelle" in den naechsten Monaten. Und da kann ich mir im Blog eben so richtig schoen Zeit lassen. Und nicht nur ich habe die Ruhe weg, auch die Bauaufsicht hat mir mitgeteilt, dass sie sich fuer die Pruefung des Bauantrages noch zwei weitere Monate genehmigen moechte. Auch warte ich immer noch auf das Eintreffen meines deutschen Arbeitsvertrages, der, obwohl fuer Anfang August versprochen, immer noch nicht in Sicht ist. Es ist eben Urlaubszeit.

Wie fuellt man jetzt so ein Sommerloch?

Ich koennte was ueber die Olympischen Spiele schreiben. Aber da gibt es ja nun wirklich bessere Seiten und obwohl fast vor Ort gucke ich mir das Treiben doch lieber im Fernsehen an. Da mache ich doch lieber nochmal einen kleinen Rueckblick auf den Grundriss und erzaehle, was seitdem denn noch an interessanten Dingen hinzugekommen ist.

Angefangen hatte die Reise damals im Wohnkeller in meiner Ecke. Diese Ecke heisst so, weil ich da mein Motorrad parken moechte. In Ermangelung einer Garage muss das ja auch irgendwo hin. Wer sich noch an Beitrag erinnert, der wird vielleicht noch wissen, dass es sich bei dem Motorrad um eine Harley handelt.

Jeder, der eine fabrikneue Harley erwirbt, wird automatisch Mitglied bei der sogenannten Harley Owner Group - kurz HOG genannt. Diese HOGs organisieren sich in Chapters, meiner heisst "Thames Valley Chapter". Und die Harley Besitzer treffen sich dann und fahren auch mal ne Runde gemeinsam, meistens aber reden die nur sehr viel, bevorzugt ueber Motorraeder. Aber darueber will ich eigentlich gar nicht so viel schreiben. Das hat ja auch nichts mit einem Hausbau zu tun. Der Blog heisst ja nicht "Eine Harley fuer die Oberlausitz".

Der Grund, warum ich ueber diese Harley Owner Group geschrieben habe, ist die Parallele, die es zwischen HOG und Huf Haeusern gibt. Und das wollte ich nun doch wenigstens mal erwaehnen.

Hier kommt die Erklaerung. Spaetestens seit der Sendung "Grand Designs" sind Huf Haeuser hier im Koenigreich sehr bekannt, die Insel ist inzwischen der wichtigste Auslandsmarkt fuer die Firma geworden. Und dabei ist es in England noch nicht einmal wirklich ueblich, dass man sich sein eigenes Haus baut. Man kauft lieber fix und fertig von irgendwelchen Property Entwicklern oder gleich gebraucht. Und dann auch gerne so richtig alt und mit Character. Und trotzdem hat sich hier um die Firma Huf ein gewisser Kult entwickeln koennen. Huf Haus ist fast so ein Markenname wie BMW oder Ducati.

Jetzt ist man, wie oben beschrieben, als Bauherr in England ja schon etwas Besonderes, wie besonders wird man erst, wenn dann auch noch ein Huf Haus gebaut wurde. Und was liegt da naeher, als wenn man sich mit anderen besonderen Huf Bauherren zusammentut und eine "Huf Haus Owner Group" gruendet. HHOG koennte man das abkuerzen. Damit schliesst sich der Kreis zur Harley Gruppe wieder. HOG vs. HHOG - wer da keine Parallelen zieht.

Diese Huf Haus Owner Group ist, wie der Name schon sagt, ein Verein aus Huf Haus Besitzern, die gerne unter sich alle Belange rund um ihre geliebten Haeuser besprechen, sich mit ihren Haeusern in irgendwelchen Pubs treffen und damit ab und zu ne Runde ums Dorf fahren. Desweiteren wollen sie Huf Haus Interessenten Hilfestellung bei Ihrer Kaufentscheidung geben. Eine Webseite haben die natuerlich auch.

Ich hatte von diesem Verein schon vor einer ganzen Weile gehoert, aber bisher da keinen Kontakt aufgenommen. Wir bauen ja unser Haus nicht in England und ich war mir nicht sicher, ob diese Gruppe auch fuer Huf Haus Moechtegern Owner auf dem Festland offen ist. Aber vor einem Monat gab es dann doch einen Grund zur Kontaktaufnahme.

Den Grund hatte mir eine Blogger-Kollegin mit dem Namen Simone gegeben. Als Reaktion auf meinen Beitrag "Einschaltquote" hatte Sie einen recht langen Kommentar hinterlassen, in dem Sie Ihrem Frust ueber Ihre persoenlichen Erfahrungen beim Bau mit Huf Haus freien Lauf liess. Ich bin darauf ja schon im Beitrag "Autos und Haeuser" eingegangen, will das hier auch gar nicht neu aufwaermen.

Aber verunsichert war ich schon, das gebe ich zu. Schliesslich wird das hier mit Abstand die groesste Investition meines Lebens und weil man so viel ueber Baupfusch liest und hoert, dann will man da ja nichts falsch machen. Auf einmal relativierten sich die ganzen positiven und begeisterten Erfahrungsberichte, die man sonst so im Netz ueber Huf findet. Auf einmal tendiert man sogar dazu, den ganzen wilden Foren zu glauben, die behaupten, dass es sich bei den positiven Berichten um Beitraege von Huf Haus Verkaeufern handelt. Und in dieser Situation waere es bestimmt ganz hilfreich, mal mit Leuten zu sprechen, die wirklich seit Jahren in einem solchen Haus leben, Leuten, die nicht nur Meinungen sondern auch Erfahrungen haben und so kam der Kontakt mit der HHOG zustande. Ist Simone ein Einzelfall oder hat Huf wirklich trotz des guten Rufes ein Qualitaetsproblem?

Inzwischen ist aus dem ersten Kontakt mit HHOG ein reger E-Mail Verkehr geworden. Und mit freundlicher Genehmigung darf ich hier sogar ein paar Auszuege aus diesen E-Mails zitieren. Dabei moechte ich darauf hinweisen, dass es sich dabei nicht um eine offizielle Antwort der Huf Haus Owner Group handelt, die gab es nie. Das sind einfach nur Erfahrungen und Meinungen eines einzelnen Huf Haus Besitzers. Diese kann man dann mit den Ausfuehrungen von Simone vergleichen und sich dann eine eigene Meinung bilden:

Dear Rene

The HUF Owners UK forwarded your e-mail to me. I hope I can be of some help, but please bear in mind that my comments can only reflect my personal opinion, based on my own personal experience with HUF Haus.

My wife & I moved to Munich a few years ago and, after looking around, decided to build a HUF Haus. We have been living in our new home for 2 years now, and we are extremely happy with it! The building process was very fast and, all things considered, pretty smooth (for building a house, that is, which is normally a pretty stressful affair).

Before we took that decision, we went to visit another HUF Haus that was being built near by, where we met the owner. One thing he told us was: "I am still living abroad, so most of the building & planning has taken place without me seeing it, and all I can say is that I would do it again without a doubt". We thought that was the best possible recommendation.

I would be lying if I said everything was completely trouble-free for us. There were a few minor issues, but these were mostly resolved before the hand-over. The main problem came about not from HUF themselves, but by a sub-contractor that dealt with the water pipe connection to the street - the Gemeinde made some complaints, but after a couple of letters, it was all sorted out with the help from HUF (they were in charge of project management, an option which I strongly recommend, in particular if you will not be around).

Here is my advice on things to take into account - again, these are only based on my personal opinion & experience:
  • Everything will be at least 15-20% more expensive than you planned - sometimes a lot more! 
  • Take the "project management by HUF" option. 
  • Double and re-double check the so-called "fit-out protocol" before you sign it (this is the document that results after your 2-3 day visit to Hartenfels - you have not done this yet, right?). We found out some things that we had negotiated had been (accidentally) left out, but by then it was too late: if it is not in the fit-out protocol, it does not go into the house! The good thing is that it can also work out both ways (we got some things "for free" by mistake from HUF, which more or less compensated for the omissions, but I would not count on it). 
  • We did not do it, but you might want to organise for e.g. TÜV to verify compliance with building specifications (I don't know if this service is expensive, but you might want to look into it - I know other people have done it and were very pleased). 
  • If you have not got the fit-out protocol yet (it is not clear from your message) then you *must* go and see as many shops as possible where they sell: floors, carpets, bathrooms, kitchens, lamps, etc. Otherwise, it is rather difficult to decide on so many things in just a couple of days during your visit to Hartenfels... 
  • Obviously for a HUF Haus, the garden outside becomes an integral part of your home. Make sure you budget enough for it (although there are things that can definitely wait do be done later on - we still have a few...)

I think those are the most important ones, but if I think of something else, I will let you know.

All I can say is that if, for whatever reason we decided to move to another house, my first choice would definitely be to build another HUF Haus again!


Das war doch nun wirklich eine schoene und hilfreiche E-Mail. Unsere Entscheidung fuer Huf fiel ja aus recht aehnlichen Gruenden, denn auch wir wollten trotz des Umstandes, dass wir eventuell beim Bau nicht vor Ort sein koennen, uns trotzdem auf einwandfreie Qualitaet verlassen. Schoen zu wissen, dass das bei meinem Kontakt geklappt hat. Und wieder einmal kamen die Qualitaetsprobleme nicht von Huf selbst, sondern von Fremdfirmen, eine Erfahrung, die auch schon Ric in seinem Blog gemacht hat.

Wenn man nun schon einen Kontakt zu einem Huf Haus Bewohner hat, dann kann man gleich auch noch andere Fragen loswerden, speziell zu Themen, ueber die Simone in ihrem Blog eine Menge Negatives zu berichten hatte. Zum Beispiel das Thema Heizung:  

Hi Rene

About the ground-source heat-pump, it is fantastic - no regrets whatsoever (as a heating system). In fact, it is too efficient! I have to set it down to almost the minimum setting, even in the coldest winter time, otherwise the house gets too hot (when outside is -20 C!). 

I know I should have made my calculations, but I haven't, so I cannot really tell you exactly how efficient it is. All I can say is that, compared to the house where we were living before (surely not as energy-efficient as a HUF, but it was a modern house of about the same size), we are now spending significantly less (25-30% savings) on energy (electricity) than what we used to spend before (electricity + gas).

Sind damit nun alle Sorgen weg, die mit den Erfahrungen von Simone aufkamen? Wir werden es abwarten und wohl unsere eigenen Erfahrungen machen muessen. Und darueber berichten wir dann, versprochen.
Simones Beitrag wurde uebrigens auch in einem anderen Forum besprochen. Dort ging es richtig zur Sache, wer also da gerne mal weiterlesen moechte, hier ist der Link

Simone liest meinen Blog weiterhin und hat auch noch einen weiteren Kommentar hinterlassen. Unsere Kaufentscheidung kann das aber nicht mehr beeinflussen, aber es war ein hilfreicher Weckruf. Auch bei Huf sollte man nicht naiv sein und sich im blinden Vertrauen in das Abenteuer stuerzen. Wir hoffen natuerlich, dass wir nicht die gleichen Erfahrungen machen muessen. Aber immerhin bin ich aufgrund dieser Erfahrung zu meinem HHOG Kontakt gekommen, und das ist doch schonmal was.

Es gibt auch weitere Kommentare in meinem Blog, so zum Beispiel der vom Markus im Beitrag "Diamanten Jubilaeum" . Im Prinzip decken sich die Erfahrungen von Markus mit denen vom HHOG Kontakt. Ganz problemfrei lief es auch dort nicht ab, aber die Freude am Haus ueberwiegt und die meisten Maengel wurden von Huf wohl anstandslos behoben. Vielen Dank fuer den Kommentar, Markus.

Markus sprach auch ein anderes Thema an, das zu meinen ganz persoenlichen Sorgen mit dem Konzept eines Huf Hauses gehoert. Es geht um die Frage, wie es sich in so einem Huf Haus eigentlich aushalten laesst, wenn es aussen so richtig schoen knackig warm wird. Speziell in diesen Tagen ist diese Sorge ja bestimmt recht relevant. Logisch, dass ich da auch meinen HHOG Kontakt befragt habe, und hier die Antwort:

Hi Rene

We did not install a cooling nor a ventilation system. We do have the option to put the ground-source heat-pump in "reverse" mode, to cool down the floors, but we have never really found the need to use it (and cooling the floors is not that effective, apparently).

We live near Munich and it is true that some days - like these days, in fact - when it is quite hot out there during the day, it can get a bit hot inside the house - mostly upstairs. But we simply keep most of the windows closed during the hottest time of the day, when the air outside is warmer, and then open/tilt the doors/windows in the evening and everything cools down naturally. Ok, last summer there were a couple of nights when we did regret not having air conditioning installed, but a small fan and the windows tilted were enough to solve the problem.

During the hot & sunny days it is *crucial* to use the outside blinds (these are a must all around) to prevent any sun light shining on the inside (no need to close them totally; they only need to be at the right angle and you can still have your view outside).

As I mentioned, we have not really felt the need to use the heating in reverse to cool down the house, but maybe on a very hot summer, we might give it a try - so far, just managing the amount of sunshine and ventilation works fine.

Zusammenfassend moechte ich sagen, dass mir diese Art der Interaktion sehr viel geholfen hat und bestimmt auch weiter helfen wird. Vielleicht sollte es sowas wie diese englische HHOG auch in Deutschland geben. Ein Verein mehr oder weniger, bin ja mal gespannt, ob es darauf positive Kommentare gibt.

Damit habe ich mein Sommerloch jetzt doch ganz gut gefuellt. Ich hoffe, das alte Schulenglisch liess sich reaktivieren.