Einen solch schönen Platz hatte noch kein Auto in unserer Familie |
Somit wäre das also geklärt, in Zukunft ist wenigstens für ein Auto der Parkplatz sicher. Das andere wird wohl nur im Weg stehen. Und wie sich das anfühlt, konnten wir kurz danach auch gleich mal testen. Denn er hat es wieder getan! Unser Nachbar hat seinen langen Mercedes schon wieder so in seine Ausfahrt gestellt, daß er mit der langen Schnauze weit genug in die Straße ragte, um ein Rangieren der Tieflader unmöglich zu machen. Hatten wir das Gleiche nicht schon im letzten Jahr? Damals mußten wir das Ordnungsamt rufen, weil der Kollege nicht auf unser Klingeln und Klopfen reagieren wollte. Müssen wir das echt noch einmal haben. Das mit der fehlenden Sperrung der Straße und das mit dem Verteilen der Gesteinsbrocken, das war neu und kreativ. Aber die Einfahrt zuparken, ist doch nun wirklich ein alter Hut.
Immerhin hat sich der Nachbar dieses Mal nicht in seiner Wohnung verschanzt, sondern verlud in Seelenruhe seine Sommerreifen in den Kofferraum. Unterstellen wir also mal keine böse Absicht, falscher Alarm - ich hatte zum Glück noch nicht beim Ordnungsamt angerufen. Was nun aber machen mit der ungeplanten räumlichen Nähe zum Widersacher? Sollte man jetzt schon die Chance für eine Aussprache nutzen?
Zum Glück nahm mir der Nachbar die Entscheidung ab und fing von ganz alleine zu reden an. Und dadurch erfuhr ich endlich, was er von uns, unserem Haus, den Bauaktivitäten, der Firma Huf und auch meinem derzeitigen Vermieter und vorherigen Grundstücksbesitzer hält. Er wollte an genau dieser Stelle einfach kein Haus haben. Und jetzt kommt so ein Schnösel und baut einen solch unpassenden Glaspalast genau in seine liebste Blickrichtung (Ich wußte ja nicht, daß er sich in der Vergangenheit so gerne das alte Dorfschulgebäude angeguckt hat). Spätestens jetzt war klar, daß ich den Zeitpunkt einer Aussprache besser um ein paar Jahrzehnte verschieben sollte. Freunde werden wir wohl nicht werden, hoffentlich können wir uns wenigstens darauf einigen, daß wir uns gegenseitig einfach in Ruhe lassen.
Er fuhr seinen silbernen Panzer dann zum Glück recht schnell weg. Der Weg war wieder frei für die nächsten großen Teile - die Arbeiten am Obergeschoß konnten beginnen.
Nur neunzig Minuten später standen auch schon alle Außenwände der oberen Etage. Das Haus wirkte jetzt ungefähr so wie ein erhöhter Basketballplatz ohne Körbe und Ball. Das nimmt dem Spiel zwar seinen Reiz, ist aber sicherer für die überdimensionalen Glaswände.
So langsam wurde es Zeit für eine erste Begehung. Noch etwas zögernd standen wir kurze Zeit später auf der Kippleiter, die an der Türschwelle unseres Haupteingangs lehnte. So ähnlich wird er also aussehen, der erste Anbllick kurz nach Betreten unseres Hauses. Ich hoffe, dann etwas sauberer und aufgeräumter.
Doch auch in der zukünftigen Küche war von Ordnung noch keine Spur. Irgendwo da hinten am Fenster wird sich einmal die Spüle befinden. Bei der Aussicht werden wir uns wohl ums Abwaschen zanken. Na ja, reden wir in ein paar Monaten nochmal drüber.
Im Obergeschoß gab es aufgrund der unendlich hohen Decke ein kaum zu übertreffendes Gefühl von Platz.
Was könnte man auf dieser Etage nicht alles anstellen, so ganz ohne Zwischenwände. Aber leider brauchen wir auf dieser Ebene doch noch so etwas wie Zimmer. Aber um mir die richtig vorstellen zu können, dazu fehlten mir die Wände. Immerhin konnte ich schon mal einen Eindruck bekommen, wie denn der zukünftige Blick aus der Badewanne sein könnte. Wir wollen ja gerne eine freistehende Badewanne haben, die wir in so einem Winkel zum Raum anrichten wollen, damit wir ohne Halsverrenkungen direkt ins Freie gucken können. Ungefäht so wie auf dem Foto unten wird dieser Blick dann sein. Das Badewasser wird wohl in Zukunft recht häufig kalt werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen