Dafür wurde es dann aber am Dienstag etwas ruhiger. Die zu stellenden Wände befanden sich sämtlich im Innenraum, zwar auch schön, daß sich dadurch so langsam die einzelnen Räume erkennen lassen, aber eben doch unspektakulär von außen. Nach dem Stellen der Innenwände ging es dann für Stunden ans Feinjustieren. Alles musste auf den Millimeter stimmen, damit später die tonnenschweren Deckenplatten nicht herunterfallen. Für den Zuschauer sah das leider nicht wirklich interessant aus, aber immerhin war das Wetter bombig und somit nutzten wir eben den schönen Tag auf der Wiese zum Picknick. Es war ja schließlich auch Urlaub irgendwie.
Noch vor dem Mittag wurde dann aber doch die Decke gelegt. Bis zu 4 Tonnen wiegen diese Betonteile, zuviel für unseren Kran, der vorsorglich durch ein größeres Modell ausgetauscht wurde. Und auch zuviel für einen der Huf Arbeiter, der die im Wind drehende Platte versuchte einzufangen und dabei von dieser beinahe über den Zaun zum Nachbar geworfen wurde.
Spätestens jetzt stellte sich wieder einmal die Frage nach dem Bauwasser. Im November hatte uns hier noch unser Nachbar ausgeholfen. Ich hatte aus dem Grund extra einen 50 Meter Gartenschlauch in Huf Haus Grün besorgt, nur leider war der nicht mehr auffindbar. Ich war mir sicher, daß die Kollegen den im November in meiner grünen Blechbox auf dem Bauland deponiert hatten, nur war er da eben nicht mehr. OK, zugeschlossen war die Box über den Jahreswechsel nicht, aber wer würde denn einen Gartenschlauch stehlen? Vielleicht hatte der Schlauch im letzten Jahr aber auch versehentlich den Weg in den Westerwald gefunden, wer weiß.
Denn auch wenn ich den Gartenschlauch gefunden hätte, zu dem gleichen Nachbarn wie im letzten Jahr wäre ich aber dennoch nicht gegangen. Sonst hätte ich vielleicht doch noch eine längere Diskussion angefangen, was das mit der Sperrung der Straße sollte. Zum Glück half dieses Mal mein Vermieter aus, die Wasserversorgung für das Verfüllen der Plattenspalten war also gesichert.
Weitere wichtige und auch gerne fotografierte Teile des Tages waren dann noch die Treppe zum Obergeschoß und die Balkone. (Genau richtig gelesen.. ich kenne zum Glück die Mehrzahl von Balkon, denn wir werden über zwei im Obergeschoß verfügen und dann auch noch einen großen massiven Balkonumlauf um das Wohnzimmer herum haben)
Und so verging der zweite Tag relativ unaufgeregt. Es war mit Sicherheit der wärmste Tag im April seit Jahren und so langsam merkte ich, daß die Sonne im Gesicht ihre Spuren hinterlassen hatte. Jede Berührung schmerzte, einen richtig schönen Frühlingsbrand. Und das noch vor Beginn des Mai. Auch meinem Nachbar schien die Hitze nicht gut zu bekommen. Ich hatte ihn zwar den ganzen Tag nicht gesehen, aber als ich am Abend dann nochmal um die Baustelle wandern wollte, wurde ich von den Huf Kollegen mit den Worten empfangen: "Ach hier kommt der Bauherr zum Strasse reinigen!".
Meine kleine unschuldige Einfahrtstraße lag voll mit Geröll verschiedenster Größen, sorgfältig auf der gesamten Länge dort abgelagert vom lieben Nachbarn. Denn er hatte den Schutt nicht etwa heimlich dort hingeschmissen, sondern direkt vor den fragenden Gesichtern der Huf Monteure. Immerhin startete er den Versuch der Erklärung für sein Handeln, mit der Ansage: "Ihr solltet nicht so blöd gucken, beim nächsten Mal werde ich euch noch mehr Steine auf die Straße schmeißen".
Wollen wir mal hoffen, daß der versprochene Wetterumschwung wirklich bald kommt und die Temperaturen zu frühlingshaften Normalwerten zurückkehren. Vielleicht kühlt dann mein Nachbar wieder etwas ab. Und auch meinem Gesichtssonnenbrand würde es besser bekommen, wenn nicht noch mehr Sonne direkt auf die verbrannte Haut strahlen würde. Denn in den Himmel gucken muß ich in den nächsten Tagen noch viel mehr als bisher, schließlich geht es mit dem Bau ja auch weiter in die nächste Etage.
Endlich gehts hier ab, bitte jeden Tag was Neues :) Gibt es auch bei dir die legendäre "german bitbox" auf der Baustelle?
AntwortenLöschenYo, die gab es und wurde auch bildlich festgehalten. Leider hat sie die Baustelle schon wieder verlassen... Wahrscheinlich schon auf dem weg nach China
LöschenDem Nachbarn hätte ich paar Takte erzählt. Man darf dem Schmutz nichts durchgehen lassen.
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